
Wer im Feierabendverkehr in der Ulmer Innenstadt mit dem Auto unterwegs ist, der kennt das Bild: querstehende Autos auf Kreuzungen und vollgestopfte Straßen. Seit Donnerstagabend wird das Nervenkostüm vieler Autofahrerinnen und Autofahrer noch mehr auf die Probe gestellt. Sie kommen zwar noch über die Ludwig-Erhard-Brücke in die Ulmer Innenstadt rein, aber nicht mehr raus. Bis einschließlich Montagmorgen, 5 Uhr, ist die Spur auf der Brücke am Ulmer Hauptbahnhof stadtauswärts gesperrt.
Lange Staus und Verkehrschaos? Teilsperrung der Ludwig-Erhard-Brücke in Ulm: Damit rechnen Verkehrsplaner
Seit Donnerstagabend müssen sich Autofahrer in Ulm auf deutlich mehr Staus einstellen. Die Ludwig-Erhard-Brücke, eine der wichtigsten Brücken in Ulm, ist teilweise gesperrt.

Zwei Umleitungsstrecken hat die Stadt ausgeschildert. Eine führt durch die Innenstadt über die Neue Straße, die andere in Richtung Norden über die B10. Alternativen, die auch Ulms Baubürgermeister Tim von Winning (parteilos) als "nicht so leistungsfähig wie die Ludwig-Erhard-Brücke" erachtet. Er rechnet mit vollen Straßen und einer "sehr angespannten Situation", sagte er dem SWR.
Wer dem Chaos entgehen möchte, dem rät von Winning seine Zeiten anzupassen und nicht zur Rush Hour unterwegs zu sein. Auch Öffentliche Verkehrsmittel sollten genutzt werden. Dabei werden wegen der Sanierung der Ludwig-Erhard-Brücke laut Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm aber auch einige Busse umgeleitet und Haltestellen nicht angefahren.
Vorwarnung mit Schildern und über Presse
Auf die Sperrung habe die Stadt bereits seit ein paar Wochen aufmerksam gemacht, so von Winning. Auf der Strecke selbst stehen große Schilder mit LEDs. Über Social-Media-Kanäle und die Lokalpresse habe man die Bevölkerung informiert. Eine Alternative zur Teilsperrung gebe es nicht.
"Wir haben leider keine andere Möglichkeit. Wir haben viel untersucht und es ist die einzige Chance einigermaßen sinnvoll diese Sanierung der Brücke voranzubringen."
Bis Montagmorgen wird rund um die Uhr an der Brücke gearbeitet. Seit vergangenem Jahr wird das Bauwerk saniert. Im November 2017 waren mehrere Hohlstellen in der Brücke festgestellt worden. Feuchtigkeit hatte laut Stadt das Fundament angegriffen, Teile der Brücke drohten auf die Gleise am Bahnhof zu fallen. Die seitlichen Bereiche der Brücke wurden saniert, auch Rad- und Fußweg sind fertig. Jetzt muss die Fahrbahn neu asphaltiert und abgedichtet werden, sodass kein Wasser mehr in den Brücken-Beton eindringen kann.

Die Ludwig-Erhard-Brücke ist eine der wichtigsten Ost-West-Verbindungen in Ulm. Täglich fahren rund 35.000 Fahrzeuge über die Brücke. Die Sanierung kostet laut Stadt rund neun Million Euro. Die Bauarbeiten sollen Ende Juni dieses Jahres abgeschlossen sein. Davor kommt jedoch eine weitere Sperrung auf die Autofahrer zu. Denn vom 28. April bis 2. Mai soll die Fahrbahn dann stadteinwärts gesperrt werden.