Die SPD fordere schon lange, dass die Regierung damit aufhören solle, befristete Lehrerinnen und Lehrer in den Sommerferien quasi in die Arbeitslosigkeit zu schicken, sagte Stoch im SWR-Interview. Am Wochenende hat die grün-schwarze Koalition nun beschlossen, dass befristete Lehrkräfte in Baden-Württemberg auch über die Sommerferien hinweg Geld bekommen sollen.
"Wenn der Finanzminister von einer schweren Krise redet, ist es auf einmal möglich."
Stoch ist überrascht. Das alles wäre schon in den Jahren, in denen es dem Land Baden-Württemberg finanziell gut ging, möglich gewesen. Jetzt seien die geschätzten Kosten von rund 15 Millionen Euro plötzlich kein Problem, kritisiert der der SPD Landesvorsitzende den Zeitpunkt der Regelung. Dennoch begrüßt er die Entscheidung.
Die Regelung schließt Referendarinnen und Referendare aus
Bei den fertigen Referendarinnen und Referendaren ende die Ausbildung zum Schuljahresende, so Stoch. Sie würden erst zum neuen Schuljahr eingestellt. In den Wochen dazwischen bekämen sie kein Geld.
"Es ist ein Wettbewerbsnachteil, wenn wir den jungen Menschen nicht gleich eine Beschäftigung anbieten."
Es berge ein großes Risiko, Referendare von dieser Regelung auszuschließen, so der SPD-Landesvorsitzende. Die Landesregierung solle jede Lehrkraft, die sie gewinnen könne, auch in Baden-Württemberg halten.
Kultusministerin spricht dennoch von wichtigem Signal
Die Kultusministerin Therasa Schopper (Grüne) sprach am Sonntag von einem wichtigen Signal. Lehrkräfte mit befristeten Verträgen, wie etwa Vertretungskräfte seien wichtig, um auf Ausfälle zu regieren. Es gehe um 4.000 Lehrerinnen und Lehrer, darunter auch Pädagogen, die geflüchtete Kinder und Jugendliche aus der Ukraine unterrichten.