Mitte August waren im Legoland Günzburg zwei Bahnen einer Achtbahn zusammengestoßen. 31 Menschen wurden zumeist leicht verletzt. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Stefan Puchner)

Saisoneröffnung 2023 mit neuer Attraktion

Warum das Legoland in Günzburg immer größer wird

Stand
AUTOR/IN
Peter Allgaier
ONLINEFASSUNG
Rainer Schlenz
Rainer Schlenz (Foto: Spiesz-Design/Sabine Weinert-Spieß)

Am Samstag ist das Legoland in die neue Saison gestartet - mit neuen Attraktionen. Um ein Magnet zu bleiben, muss sich der Freizeitpark immer wieder erweitern und erneuern.

Saisonstart im Legoland: Der Freizeitpark hat seit Samstag wieder geöffnet - mit dem neuen Themenbereich "Mythica", der 15 Millionen Euro gekostet hat. Viele in der Region Günzburg profitieren.

Bei der Vorbesichtigung für die Medien war ein Junge namens Moritz dabei: "Also ich bin sehr aufgeregt und ich zittere auch ein bisschen". Denn gleich startet der "Wingcoaster" zum ersten Mal. Die Achterbahn, in der die Gäste kopfüber fahren, ist das Highlight im neuen Themenbereich "Mythica". Mit einer Fläche von 1,2 Hektar ist die Fabelwelt "Mythica" die bislang größten Erweiterung, die die erfolgreiche Geschichte des Parks fortsetzen soll.

Saisonstart bei Legoland: Freitzeitpark ist Wirtschaftsmotor der Region

Ob die Erweiterung beim Publikum ankommt? Das Legoland ist schließlich nicht irgendein Freizeitpark, sagt Markus Hilpert von der Universität Augsburg: "Legoland spielt, was die Besucherzahlen angeht, in derselben Liga wie etwa Schloss Neuschwanstein", so Hilpert. Die Besucherzahlen gingen an die Zwei-Millionen-Grenze pro Jahr. Das ziehe Kaufkraft in die Region - und bringe Steuereinnahmen. Viele Gäste, viele Übernachtungen: In Günzburg hat sich die Zahl seit Bestehen des Legolands verneunfacht.

Die Auswahl an rasanten Achterbahnen im Legoland wird immer größer. (Foto: ©LEGOLAND Deutschland)
Die Auswahl an rasanten Achterbahnen im Legoland wird immer größer.

Legoland steigert Bekanntheitsgrad von Günzburg enorm

Günzburgs Oberbürgermeister Gerhard Jauernig freut sich, dass die Gäste auch in den Geschäften der Innenstadt einkaufen oder Handwerksfirmen immer wieder im Park Aufträge erhalten, wenn etwas gebaut oder repariert werden muss. Die Stadt habe einen Bekanntheitsgrad erreicht, den man mit vielen Hochglanzprospekten und Imagekampagnen nie hätte erreichen können. "Und ich glaube, diese Verbindung vom Legopark und der Stadt Günzburg gibt der gesamten Stadt und Region ein neues Selbstbewusstsein", sagt der OB.

Naturschützer kritisieren Flächenverbrauch

Doch ein Freizeitpark hat auch Schattenseiten. Thomas Frey vom BUND Naturschutz kritisiert eine Zunahme des Verkehrs: Immer mehr Gäste, die über die B16 anreisen, würden letztlich auch mit dazu beitragen, dass die Bundesstraße ausgebaut wird. "Das geht zum Teil durch Biotope, durch Wälder. Das ist wirklich ein erheblicher Flächenverbrauch, teilweise dreispurig ausgebaut", moniert Frey.

Ringen um Arbeitskräfte

Das Legoland plagen unterdessen selbst Sorgen: Der Arbeitskräftemangel macht dem Park zu schaffen, der 270 Festangestellte und bis zu 1.800 Saisonkräfte beschäftigt. "Aber wir haben auch ein Projekt gestartet, mit dem wir Mitarbeiter und Fachkräfte aus dem Ausland rekrutieren", sagt Manuela Stone, Geschäftsführerin des Legolands. Diese Mitarbeitenden sollen mit einem Deutschkurs versorgt und langfristig ans Legoland gebunden werden.

Eine ganze Familie aus Lego: Figuren im Legoland Deutschland in Günzburg (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa/Karl-Josef Hildenbrand)
Das Legoland und auch die Bausteine selbst sind bei Kindern und Erwachsenen angesagt.

Der Park kann positiv nach vorne schauen. Auch weil Namensgeber Lego gerade bei vielen Kindern und auch Erwachsenen angesagt ist. Die Stadt Günzburg hat der dänische Konzern jedenfalls "steinreich" gemacht: Gleich 57 Millionen der bunten Klemmbausteine sind im Park verbaut.

Achterbahn-Unglück: Ursache noch im Dunkeln

Im vergangenen Sommer überschattete jedoch ein Achterbahn-Unfall die Saison. Hier liegt inzwischen das Gutachten zur Unfallursache vor, wie am vergangenen Donnerstag bekannt wurde. Zum Ergebnis wollte sich die Staatsanwaltschaft Memmingen allerdings noch nicht äußern. Das Gutachten müsse zunächst noch bewertet werden, hieß es. Am 11. August war in Günzburg ein Zug der Achterbahn "Feuerdrachen" auf einen vorausfahrenden Zug aufgefahren. 31 Menschen wurden dabei verletzt, einer davon schwer.

Mehr Artikel über das Legoland

Günzburg

Unfallursache weiter unbekannt Nach Unfall: Achterbahn "Feuerdrache" im Legoland fährt wieder

Nach dem Zusammenstoß zweier Achterbahn-Züge im Legoland Günzburg geht das Fahrgeschäft am Donnerstag wieder in Betrieb. Reparatur und Überprüfung haben einen Monat gedauert.

SWR4 BW am Vormittag SWR4 Baden-Württemberg

Günzburg

2.800 Besucherinnen und Besucher bauen mit Lego Weltrekord: Größte Lego-Stadt im Legoland Günzburg

Im Freizeitpark Legoland in Günzburg ist ein Weltrekord versucht worden. Besucherinnen und Besucher sollten innerhalb von zwei Wochen 500 Lego-Häuser bauen. Am Wochenende zählte die Jury nach.