Die Landeserstaufnahmestelle in Ellwangen (Ostalbkreis) sieht sich auf eine mögliche Flüchtlingswelle aus der Ukraine gut vorbereitet. (Archivbild) (Foto: IMAGO, IMAGO / onw-images)

Leiter Berthold Weiß berichtet von großer Solidarität

Flüchtende aus der Ukraine: LEA Ellwangen vorbereitet

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Volker Wüst
Volker Wüst (Foto: SWR, SWR - Alexander Kluge)

Kommt auf die Landeserstaufnahmestelle (LEA) in Ellwangen (Ostalbkreis) eine Flüchtlingswelle aus der Ukraine zu? Der Leiter geht nicht davon aus. Dennoch sei man vorbereitet.

Seine Kollegen und er seien "gut gerüstet", sagte LEA-Leiter Berthold Weiß am Sonntag dem SWR. Er mache sich "keine Sorgen". 700 Menschen könne die Landeserstaufnahmestelle in Ellwangen, die in der ehemaligen Reinhardt-Kaserne angesiedelt ist, beherbergen. 250 Plätze seien derzeit von Menschen aus anderen Ländern belegt.

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LEA Ellwangen könnte notfalls 1.000 Menschen beherbergen

Dass viele Menschen aus der Ukraine hinzukommen werden, glaubt Weiß indes nicht. "In Baden-Württemberg leben derzeit circa 15.000 bis 20.000 Menschen mit ukrainischer Herkunft. Und viele Flüchtende werden versuchen, bei ihren Verwandten oder Bekannten unterzukommen."

Sollten wider Erwarten doch viele Menschen ohne Anlaufstelle im Land ankommen, könnte die Kapazität in Ellwangen in Absprache mit der Stadt auf 1.000 erhöht werden, so Weiß. Viele der Mitarbeitenden seien schon auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise 2015 im Einsatz gewesen, als bis zu 4.700 Menschen gleichzeitig in der Unterkunft lebten.

Seine Kollegen und er seien "gut gerüstet", sagte Berthold Weiß am Sonntag dem SWR. (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance / Sina Schuldt/dpa / Sina Schuldt)
Seine Kollegen und er seien "gut gerüstet", sagte Berthold Weiß am Sonntag dem SWR.

Der Leiter der Ellwanger Landeserstaufnahmestelle geht davon aus, dass sich die Flüchtenden aus der Ukraine schneller an das Leben in Deutschland gewöhnen könnten. Sie kämen, anders als bei der Flüchtlingskrise 2015, nicht aus muslimischen Ländern, sondern aus Europa.

Große Solidarität in der Ellwanger Bevölkerung

Weiß berichtete auch von einer großen Solidarität der Menschen aus Ellwangen. Nach Beginn des russischen Einmarsches in die Ukraine habe er mehrere Mails und Anrufe aus der Bevölkerung erhalten. "Manche haben kostenlos privaten Wohnraum für Flüchtende angeboten." Er nehme eine große Betroffenheit in der Bevölkerung wahr.

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