Seine Kollegen und er seien "gut gerüstet", sagte LEA-Leiter Berthold Weiß am Sonntag dem SWR. Er mache sich "keine Sorgen". 700 Menschen könne die Landeserstaufnahmestelle in Ellwangen, die in der ehemaligen Reinhardt-Kaserne angesiedelt ist, beherbergen. 250 Plätze seien derzeit von Menschen aus anderen Ländern belegt.
Behörden vernetzen sich Immer mehr Menschen in der Ukraine auf der Flucht - BW will schnell und unbürokratisch helfen
Die Lage der Menschen in der Ukraine wird laut Caritas immer schwieriger. Baden-Württemberg will Geflüchtete aufnehmen. Dazu sollen die Behörden eng zusammenarbeiten.
LEA Ellwangen könnte notfalls 1.000 Menschen beherbergen
Dass viele Menschen aus der Ukraine hinzukommen werden, glaubt Weiß indes nicht. "In Baden-Württemberg leben derzeit circa 15.000 bis 20.000 Menschen mit ukrainischer Herkunft. Und viele Flüchtende werden versuchen, bei ihren Verwandten oder Bekannten unterzukommen."
Sollten wider Erwarten doch viele Menschen ohne Anlaufstelle im Land ankommen, könnte die Kapazität in Ellwangen in Absprache mit der Stadt auf 1.000 erhöht werden, so Weiß. Viele der Mitarbeitenden seien schon auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise 2015 im Einsatz gewesen, als bis zu 4.700 Menschen gleichzeitig in der Unterkunft lebten.

Der Leiter der Ellwanger Landeserstaufnahmestelle geht davon aus, dass sich die Flüchtenden aus der Ukraine schneller an das Leben in Deutschland gewöhnen könnten. Sie kämen, anders als bei der Flüchtlingskrise 2015, nicht aus muslimischen Ländern, sondern aus Europa.
Große Solidarität in der Ellwanger Bevölkerung
Weiß berichtete auch von einer großen Solidarität der Menschen aus Ellwangen. Nach Beginn des russischen Einmarsches in die Ukraine habe er mehrere Mails und Anrufe aus der Bevölkerung erhalten. "Manche haben kostenlos privaten Wohnraum für Flüchtende angeboten." Er nehme eine große Betroffenheit in der Bevölkerung wahr.
Russland-Ukraine-Krieg In Ulm und rund herum: Vorbereitungen für ukrainische Flüchtlinge
Die Region bereitet sich auf die Aufnahme von ukrainischen Flüchtlingen vor. Der Ulmer Oberbürgermeister Gunter Czisch (CDU) sagte, es sei Pflicht, einen Beitrag zu leisten.
Am Sonntag hatten Migrationsministerium, der Landkreistag, Städtetag und Gemeindetag sowie die vier Regierungspräsidien bekannt gegeben, dass ukrainische Flüchtlinge zunächst in den Erstaufnahmeeinrichtungen des Landes unterkommen sollen. Zudem wurde vereinbart, dass allen Ankommenden schnellstmöglich eine Coronavirus-Schutzimpfung angeboten werden solle.