- E-Bikes und E-Scooter immer häufiger in Unfälle verwickelt
- "Vision Zero": Zahl der Verkehrstoten soll auf 0 senken
- Künftig mehr Platz für Fahrradfahrer und Fußgänger
Noch immer ist die Hauptursache für schwere Verkehrsunfälle in der Region Ulm zu schnelles Fahren. Immer häufiger lassen sich Fahrerinnen und Fahrer auch vom Handy am Steuer ablenken. Das erklärte der Ulmer Polizeipräsident Bernhard Weber am Rande des Jubiläumsfestaktes "30 Jahre Gib Acht im Verkehr" im Ulmer Stadthaus.
E-Bikes und E-Scooter immer häufiger in Unfälle verwickelt
Doch E-Bikes und Elektroroller spielen im Verkehr eine immer größere Rolle. "Auf den Pedelecs und E-Bikes sind Menschen unterwegs, die sonst nicht auf Fahrzeugen unterwegs waren. Wir haben festgestellt, dass wir dadurch mehr Unfälle und eine andere Art von Unfällen haben." Viele, die zum ersten Mal auch auf Elektrorollern unterwegs sind, unterschätzten die Geschwindigkeit der Fahrzeuge. "Das ist eine neue Zielgruppe für uns", sagte der Polizeipräsident, "für sie müssen wie neue Präventionsangebote schaffen."
Zum Landestag der Verkehrssicherheit kam auch der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl (CDU). "Wenn die Menschen jetzt mit Elektro-Fahrrädern und E-Rollern unterwegs sind, sind das neue Gefahrensituationen." Die Präventionsarbeit müsse dies stärker in den Fokus nehmen. "Viele denken, ein Elektroroller sei so eine Art Radelrutsch", so der Minister, "aber es ist ein Kraftfahrzeug und damit auch gefährlich."
Strobl zog auch eine positive Bilanz aus der 30-jährigen Landesaktion "Gib Acht im Verkehr". Die Zahl der Verkehrstoten in Baden-Württemberg sei von jährlich mehr als 1.000 auf rund 350 gesunken. Ziel sei es, die Zahl auf Null zu senken. "Das wird noch einige Jahre dauern", erklärte der Innenminister auf dem Ulmer Münsterplatz, "aber ich denke, dass wir das Ziel durch neue Techniken wie das automatisierte Fahren auch erreichen können."

Künftig mehr Platz für Fahrradfahrer und Fußgänger
Fahrradfahrer und Fußgänger werden künftig mehr Platz brauchen. Zu diesem Schluss kam der Präsident des Deutschen Verkehrssicherheitsrats, Prof. Walter Eichendorf. "Die Verkehrssicherheit geht immer mit der Entwicklung der Mobilität einher", erläutert Eichendorf, "wir werden künftig mehr Radfahrende und mehr Fußgehende sehen und mehr Lastenfahrräder, mit denen man zum Einkaufen fährt oder die Kinder in die Kita bringt." Man müsse in der Verkehrssicherheit nun darüber nachdenken, wie man ihnen mehr Platz geben könne.