Acht kleine Engel statt wie üblich 40, alle auf Abstand, tragen ihr Kerzenlicht im Kreis - vorn im Chor der St. Georgs-Kirche in Ulm. Singen mit Maske ist schwer. Aber: Nicht nur für viele Kinder ist ohne Krippenspiel einfach kein Weihnachten.

Abstands- und Maskenregeln beim Krippenspiel-Dreh
In der Ulmer St. Georgs-Gemeinde mit ihrer über 40-jährigen Krippenspieltradition haben sich die Macher etwas einfallen lassen: Kinder, Jugendliche und Erwachsene machen gemeinsam ein "Online-Krippenspiel", das an Heiligabend als Video ins Netz gestellt wird. Gespielt wird mit Abstands- und Maskenregeln.
Franziska Wupperfeld-Rösch ist normalerweise Erzieherin - beim Krippenspiel schlüpft sie allerdings in die Rolle der Regisseurin. Sie und ihr Team haben beschlossen: Ein Online-Krippenspiel ist besser als gar keines. An ihrer Seite ist Benedikt Krug, Informatikstudent, der ansonsten Actionfilme mit BMX-Rädern dreht. Der Krippenspiel-Dreh ist auch für ihn Neuland.

Krippenspiel ist gewöhnungsbedürftig
Gemeinsam müssen sie das gewohnte Krippenspiel neu denken: Stimmt das Licht? Muss das Stück gekürzt werden? Und dann wäre da noch das Coronavirus: Die Hirten, sonst eng gedrängt ums warme Feuer, müssen erst mal Stühle auseinanderrücken. Mit einem Meterstab kontrolliert Wupperfeld-Rösch die Abstände. Selbst für einige erfahrene Hirten ist das Spiel vor der Kamera gewöhnungsbedürftig, auch weil die Zuschauerbänke leer bleiben müssen.
"Es wird unter diesen Bedingungen schön werden, aber so wie immer wird es nicht."
Am 24. Dezember soll der Krippenspiel-Film fertig im Netz stehen. Der letzte Drehtag ist für den 13. Dezember angesetzt. Die langjährige Maria-Darstellerin Katja Klapper sagt, was bei der ersten Probe viele denken: "Es wird unter diesen Bedingungen schön werden, aber so wie immer wird es nicht."