Neubau in Ehingen geplant

So sehen die Pläne für die drei Krankenhäuser im Alb-Donau-Kreis aus

Stand

Von Autor/in Maren Haring

370 Millionen Euro sollen in den Neubau des Alb-Donau-Klinikums in Ehingen fließen. Auch die Standorte Blaubeuren und Langenau sollen bleiben, allerdings stehen Änderungen an.

Am Ende fällt der Beschluss einstimmig: Alle anwesenden Kreistagsmitglieder heben die Hand für die Finanzierung eines neuen Krankenhauses in Ehingen (Alb-Donau-Kreis). Auf 370 Millionen Euro wird die Bausumme derzeit geschätzt. Wenn man davon die Fördergelder abzieht, muss der Landkreis 150 Millionen Euro investieren. Die größte Summe in der Kreisgeschichte.

"Der Bau ist alternativlos", sagt Landrat Heiner Scheffold (parteilos). Zentrale Bereiche wie Operationssäle, Intensivstationen oder auch die Zentralsterilisation müssten erweitert und erneuert werden. Das Krankenhaus sei heute alt und verschachtelt. Manche Wege sind viel zu lang, zum Beispiel zwischen Notaufnahme, OP und Intensivstation. Eigentlich hatte man schon vor Jahren mit dem Ersatzneubau beginnen wollen, doch dann kam erst Corona - und dann die Krankenhausreform des Bundes.

Krankenhausreform verändert Pläne für Neubau

Die Reform wirke sich auf den Neubau aus. Das Krankenhaus soll als "erweiterter Notfallversorger" eingestuft werden. Das erfordert ein breiteres medizinisches Angebot als heute und auch entsprechende Fallzahlen. Ein ebenfalls notwendiges Integriertes Notfallzentrum, kurz INZ, könne nur am Standort in Ehingen kurzfristig geschaffen werden.

Außenansicht des Krankenhauses in Blaubeuren in Sommer: Das Krankenhaus in Blaubeuren soll in seiner heutigen Form bleiben.
Das Krankenhaus in Blaubeuren soll in seiner heutigen Form bleiben.

Krankenhaus in Blaubeuren bleibt Grundversorger

Auch wenn der Blick sich jetzt nach Ehingen wendet - auch die Standorte Blaubeuren und Langenau sollen bleiben, betont Landrat Heiner Scheffold. In Blaubeuren bleiben die stationäre Versorgung und die Notaufnahme erhalten. Womöglich kommen weitere Bereiche hinzu.

Langenau als Verlierer? Geplant ist ein Versorgungszentrum

Das Krankenhaus in Langenau kann in seiner heutigen Form allerdings nicht erhalten bleiben, so der Landrat. Wegen der Nähe zu Vollversorgern wie der Uniklinik und dem Bundeswehrkrankenhaus in Ulm könne es dort nach den neuen Regeln kein klassisches Krankenhaus mit einer 24-Stunden-Notaufnahme mehr geben. Nun soll in Langenau ein "sektorenübergreifendes Versorgungszentrum" entstehen.

Das umfasst kurze, stationäre Behandlungen, Kurzzeitpflege und ambulante Operationen und Facharztversorgung. Außerdem soll das Angebot von Gesundheitspflege bis zu Physiotherapie und Sozialstation ergänzt werden. Man habe in Langenau in den letzten Jahren immer wieder investiert, so Landrat Scheffold. Der Standort bleibe bestehen.

Luftaufnahme des Alb-Donau-Klinikums in Ehingen. Der Kreistag hat beschlossen, dass es einen Ersatzneubau geben soll.
So sieht das Alb-Donau-Klinikums in Ehingen derzeit aus - 370 Millionen Euro sollen in den Neubau fließen.

"Für Langenau ist das ein bitterer Tag"

Der Kreistag hat am Montag mit dem "Ja" zur Finanzierung des Ehinger Neubaus dem zentralen Baustein der zukünftigen Krankenhausstruktur zugestimmt. Aus allen Fraktionen gab es Lob und Zustimmung - die Investition sei notwendig. Doch es gab auch Kritik: Kreisrätin Daria Henning (CDU) ist Bürgermeisterin in Langenau. Sie könne nicht erkennen, wie die Stadt von den Plänen profitieren könne.

Jahrelang seien Strukturen abgebaut worden. Sie vermisse ein Bekenntnis, das auch Langenau mit bedenke. Kreisrätin Mathilde Maier (SPD) sagte, es sei "für Langenau ein bitterer Tag". Sie hoffe nun, dass man mit den Mitarbeitern dort "gnädig umgehe".

Erster Spatenstich für Ehingen noch in diesem Jahr

Der erste Spatenstich für den Umbau in Ehingen soll noch in diesem Jahr passieren. Bis 2032 soll der Neubau stehen. Das Ziel: 260 Betten in Ein- und Zweibettzimmern, acht OP-Säle anstatt der heute sechs - und das INZ als zentrale erste Anlaufstelle für die medizinische Erstversorgung.

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