Die Erzieherinnen und Erzieher kämpfen für mehr Anerkennung, mehr Personal, bessere Arbeitsbedingungen und eine bessere Bezahlung. Etwa 250 Beschäftigte zogen am Donnerstag durch die Ulmer Innenstadt, am Dienstag waren es etwa 100. Auf Plakaten und Bannern war der Frust der Mitarbeiterinnen über ihre Arbeitsbedingungen in den städtischen Kindertagesstätten zu lesen.
"Wir wollen mehr gesellschaftliche Wertschätzung für unseren Herzensberuf, in dem wir verantwortungsvolle Arbeit für die Kinder leisten."
Bei den Eltern stieß der Protest teils auf Verständnis. Laut dem Ulmer Gesamtelternbeirat der Kitas und Horte werde der Warnstreik aber auf dem Rücken der Familien ausgetragen, hieß es vor den Warnstreiks. Die Eltern waren schon vergangene Woche informiert worden, teilte die Stadt Ulm mit. Notgruppen habe man aber nicht angeboten.
"Es bringt manche Eltern schon in Schwierigkeiten, wenn sich kurz nach den Osterferien ihre Arbeitgeber wieder um einen freien Tag bitten müssen."

Die Gewerkschaft ver.di hat landesweit zu dem Ausstand aufgerufen. Die Geschäftsführerin des ver.di Bezirks Ulm-Oberschwaben, Maria Winkler, sieht Erzieherinnen und Erzieher in der Corona-Zeit benachteiligt und fordert, die Belange des Personals stärker in den Blick zu nehmen. Gerade in der Corona-Pandemie habe es für das erzieherische Personal eine Mehrfachbelastung gegeben.
"Für die Kita-Beschäftigten gab es keine Corona-Prämien vom Staat, obwohl sie die Berufsgruppe mit der höchsten Infektionsrate sind. Aktuell war jede vierte Kraft an Corona erkrankt."
Zwei Demos der Kita-Mitarbeiterinnen - mehr Sichtbarkeit
Mit zwei Demos wolle die Gewerkschaft mit den Kita-Beschäftigten "ein erstes sichtbares Zeichen in diesem Tarifkonflikt" setzen, so Winkler. ver.di fordert für die bundesweit rund 330.000 betroffenen Beschäftigten bessere Arbeitsbedingungen, Maßnahmen gegen Fachkräftemangel und die Einstufung in eine höhere Entgeltgruppe. Von Arbeitgeberseite habe es kein Angebot gegeben.