Der achtjährige Marvin ist eines von 70 Kindern, die sich an diesem Dienstag in Neu-Ulm impfen lassen. Er steht mit seiner Mutter an und erzählt, dass er vor der Impfung ein bisschen Angst hat - und zwar vor dem Piksen.
Die Ständige Impfkommission empfiehlt die Corona-Impfung aktuell nur für Fünf- bis Elfjährigen mit Vorerkrankungen. Marvins Mutter war sich deshalb auch unsicher, ob sie ihr Kind impfen lassen soll. Sie habe den Kinderarzt gefragt, erzählt sie. Der aber konnte sich "auch nicht so recht entscheiden". Doch der Sohn habe sich impfen lassen wollen.

Die 70 Kinder werden mit dem Kinderimpfstoff von Biontech geimpft. Dafür werden kleinere Spritzen und kürzere Kanülen benutzt. Die Impfstation in Neu-Ulm ist mit ein paar Tierpostern und Plüschtieren geschmückt. Sie sollen den Raum etwas weniger steril aussehen lassen - und es wirkt.
Die Angst von Marvin ist schnell verfolgen. Die Ärztin, die ihn impft, lenkt ihn ab, fordert ihn zum Husten auf. Und ehe Marvin etwas bemerkt, ist er schon geimpft und bekommt ein Delfin-Pflaster auf den Arm geklebt.
Kinderimpfung: Eltern lassen ihre Kinder mit entscheiden
Auch Katharina bekommt an diesem Dienstag ihre erste Spritze gegen das Coronavirus. Die Achtjährige hat wie Marvin selbst entschieden, dass sie sich impfen lassen möchte, sagt ihre Familie aus Buch-Obenhausen (Kreis Neu-Ulm). Ihr Papa sei krank, erzählt sie, und auch die Großeltern, die im Pflegeheim leben, wolle sie schützen.

Leander Schmidt ist mit seinen sechs und acht Jahre alten Jungs zur Zweitimpfung in das ehemalige Sportgeschäft in Neu-Ulm gekommen. Für ihn habe es kein Zögern gegeben, meint der Vater.
"Man kann ja nur noch wählen, ob man sich infiziert, oder ob man sich impfen lässt."

Die bisherigen Kinderimpftage im Kreis Neu-Ulm waren alle innerhalb von einer Stunde online ausgebucht, berichtet Impfleiter Armin Brechtenbreiter. Bislang ist der Kinderimpfstoff im Landkreis Neu-Ulm knapp. Bereits kommende Woche sollen schon die nächsten Zweitimpfungen stattfinden.