Ungewöhnliche Aktion der Arbeiterwohlfahrt: Die Organisation lädt Kinder und Jugendliche aus der Ukraine nach Heidenheim ein, um dort mit ihnen zu singen, zu tanzen und Theater zu spielen. Die Macher wollen ihnen Erlebnisse jenseits des Alltags im Krieg ermöglichen.
Drei- bis vier Mal am Tag wird im Heidenheimer Naturtheater geprobt. Für diese Theaterfreizeit wurden die Kinder für drei Wochen extra nach Deutschland geholt. Nächste Woche geht es wieder zurück in die Ukraine.
"Es geht darum, dass Kinder aus dem Kriegsgebiet Positives erleben dürfen. Es füllt die Herzen mit Liebe und mit Energie."
Die Theaterpädogin Anastasia Pavlenko und ihr Mann sind selbst vor dem Krieg nach Heidenheim geflohen und geben nun alles für diese Kinder: "Die Proben machen mir viel Spaß, die ganze Energie der Kinder. Und wenn etwas nicht klappt, das dann so hinzubekommen, dass es am Ende doch sitzt", sagt Pavlenko und fügt an: "Ich habe nicht gut geschlafen heute und war sehr müde, aber jetzt bin ich voller Energie und Tatendrang. Das erfüllt mich sehr."

Der Alltag der 27 Kinder und Jugendlichen in der Ukraine ist schwierig: Der Vater im Krieg, die Mutter in einem Job, für den sie das Land nicht verlassen kann. Deswegen sind die jungen Menschen ohne ihre Eltern in Heidenheim. Sie schlafen in Feldbetten der Feuerwehr.
Theaterfreizeit für Kinder aus Charkiw: Positive Emotionen statt Kriegstraumata
Die Reise nach Deutschland war lang: von Charkiw nach Kiew mit dem Zug, dann weiter nach Warschau. Dort holten sie Betreuer der Arbeiterwohlfahrt Heidenheim mit Kleinbussen ab. Die Kosten der Betreuung und Unterbringung der Kinder belaufen sich auf 20.000 Euro, finanziert durch Spenden und Sponsoren. Eduard Marker von der AWO Heidenheim, weiß um den eigentlichen Wert der Aktion: "Wir haben es mit vielen Unterstützern geschafft, den Kindern hier viele positive Emotionen zu ermöglichen. "Es geht darum, dass Kinder aus dem Kriegsgebiet Positives erleben dürfen. Es füllt die Herzen mit Liebe und mit Energie."
Ukrainische Folklore und Tradition
In dem Stück, das am Donnerstag, dem 5. Januar um 18 Uhr in der Waldorfschule Heidenheim gezeigt wird, setzen die Organisatoren auf Folklore und ukrainische Tradition. Der Spaß und die Freude der Kinder stehen dabei über allem. Damit sie ihren vom Krieg begleiteten Alltag einmal hinter sich lassen können.