Egal ob in Schwäbisch Gmünd oder in Munderkingen: Eigentlich hatten die Zünfte und Vereine von der Ostalb bis in die Donau-Iller-Region ihre Veranstaltungen und Umzüge für 2022 abgesagt oder ins Internet verlegt. Spielverderber: Die Corona-Pandemie und ihre Omikron-Variante. Echte Fasnetsmuffel, wenn man so will.
Die Kehrtwende dann Ende letzter Woche: Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) ließ verlauten, er wolle auch Umzüge zulassen - zumindest theoretisch. Und die Narren? Bleiben trotzdem bei ihren Plänen.
Trotz Lockerung der Corona-Regeln Was ist an Fastnacht in BW erlaubt? Wirrwarr um Regeln zu Umzügen und Partys
Die Narren in Baden-Württemberg harren der Fastnacht. Neben Partys sind nun auch Umzüge erlaubt - doch wie das mit 3G-Zugangskontrolle funktionieren soll, ist unklar.
Gmender Fasnet: Trotz Lockerungen keine Umzüge
Ein "bissl baff" sei er gewesen, sagte der Präsident der Schwäbisch Gmünder Fasnet, Eberhard Kucher, dem SWR, als er erfahren habe, dass ein Umzug jetzt doch möglich sei. "Es ist keine Veranstaltung, die man g'schwind ab- und zusagen kann. Es geht um eine Tradition, bei der man nichts dem Zufall überlassen kann." Er fragt sich, was sich die Politiker manchmal so denken.
Wenn es in Schwäbisch Gmünd einen Umzug gibt, jubeln auf einer Strecke von über zwei Kilometern bei gutem Wetter rund 60.000 Zuschauer den 2.500 Mitwirkenden zu. In diesem Jahr aber nicht - und dabei soll es bleiben. Alles andere wäre wohl zu kompliziert. Denn dort würde die 3G-Regel gelten.
Munderkinger Brunnensprung ja, Umzug nein
Und auch in Munderkingen (Alb-Donau-Kreis) wird es keinen Fasnetsumzug geben. "Wir bleiben bei unseren Plänen", sagt der Zunftmeister der Trommgesellen Munderkingen, Ralf Lindner. Allein schon die verkehrsrechtliche Genehmigung vom Landratsamt brauche Zeit. Es bleibe beim digitalen Zunftball am Freitag.
Gute Nachrichten gibt es dagegen, was den historischen Brunnensprung am kommenden Fasnetssonntag angeht. Er soll vor Publikum stattfinden. Für die Zuschauer gelten die 3G-Regeln. Außerdem müssen sie sich über die Internetseite der Trommgesellenzunft anmelden.

Rathaussturm in Giengen in kleinem Rahmen
Im kleinen Rahmen - so lief die Saison bislang auch in Giengen an der Brenz (Kreis Heidenheim). Fackelwanderung, Spaziergänge, kleinere interne Veranstaltungen gab es - und statt eines Rathaussturms am Donnerstag wird die Giengener Narrenzunft Panscherhex vor dem Rathaus die Fasnet beweinen, sagt Närrin Verena Schaufelberger. Wann genau, das will sie nicht sagen, damit nicht zu viele Menschen kommen.
In Ehingen (Alb-Donau-Kreis) und in Schwäbisch Gmünd (Ostalbkreis) werden dagegen die Rathäuser gestürmt. Coronabedingt bleibt aber geheim, wann das passieren wird. "Wir werden uns zeigen, wir werden was machen. Aber alles in kleinem Rahmen, coronakonform", sagt der Gmünder Organisator Eberhard Kucher.
Landauf, landab sind die Narren zurückhaltend. Weder bei den Genehmigungsbehörden im Ostalbkreis noch im Alb-Donau-Kreis sind bisher Anfragen für größere Fasnetsveranstaltungen eingegangen, die nach der neuen Corona-Verordnung möglich wären. Die Hoffnung der Narren liegt auf dem nächsten Jahr.