Bei einer groß angelegten Motorrad-Kontrolle an einer Autobahnraststätte bei Leipheim (Kreis Günzburg) hat das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West am Samstag viele der kontrollierten Fahrzeuge beanstandet. Am Sonntag wurden die Kontrolle fortgesetzt. Auch bei dieser Kontrolle mussten einige Biker ihre Maschinen stehen lassen.

Für fünf Biker endete am Samstag die Fahrt an der Rastanlage frühzeitig, da sie unzulässige Änderungen an ihren Fahrzeugen vorgenommen hatten, am Sonntag mussten sieben Motorradfahrer ihre Fahrt beenden, teilte die Polizei mit. Viele weitere hatten technische Mängel an den Reifen, den Rückspiegeln oder den Beleuchtungseinrichtungen.
"Erfahrungsgemäß bleiben zehn bis 20 Prozent der kontrollierten Maschinen nach der Kontrolle stehen, heute sind es wesentlich mehr. Die Kontrolle hat sich rentiert."
Abgefahrene Reifen, manipulierte Lautstärkeregler im Auspuff, zu kleine Spiegel, falsche Ladungssicherung, bauliche Veränderungen, die nicht in der Betriebserlaubnis eingetragen sind, das ganze Spektrum der möglichen Verstöße konnten die Polizisten feststellen, so Polizeisprecher Holger Stabik. Die Bußgelder reichen von fünf Euro bis zu dreistelligen Beträgen mit Punkten in Flensburg und dem Erlöschen der Betriebserlaubnis.
Regelmäßige Kontrollen für mehr Sicherheit
Die bayerische Polizei kontrolliert regelmäßig Motorradfahrer, so groß angelegte Kontrollen sind eher die Ausnahme. Diese Kontrolle wurde gezielt angesetzt, da viele Biker zur "European Bike Week" nach Kärnten in Österreich unterwegs sind. Es ist das größte Treffen vom Harley-Davidson-Fahrern außerhalb der USA. Bei der Kontrolle an der A8 wurden jedoch alle Motorradfahrer, die über die A8 in Richtung München unterwegs waren, von den Motorrad-Polizisten - teils uniformiert, teils in Zivil - zur Kontrollstelle geleitet.
"Die meisten sagen, die Maschine habe ich so gekauft, die war original so oder damit bin ich durch den TÜV gekommen. Jedoch der Halter ist dafür zuständig, dass sein Fahrzeug verkehrssicher ist."

Bei der letzten Kontrolle im Rahmen der Bike Week wurden 2019 auch Fahrer aus Portugal und Wales angehalten. Die Reaktionen der Kontrollierten reichen von völligem Entsetzen, dass etwas mit dem Fahrzeug nicht stimmt, bis zu Unverständnis. Die meisten Fahrerinnen und Fahrer akzeptieren aber die Maßnahmen, so Michael Laugwitz, Leiter der Kontrollgruppe Motorrad.
"Die Kontrolle nervt, weil, man weiß ja nie, ob nicht doch was ist, ob mal ein Licht nicht geht oder ein Blinker. Aber sie haben nichts zu beanstanden."

Im Rahmen der Kontrolle zogen die Motorradpolizisten auch Kleintransporter und Fernbusse raus. Zwei Fahrer von Kleintransportern fielen auf, da sie während der Fahrt ihr Mobiltelefon benutzt hatten. Gegen sie leiteten die Beamten Bußgeldverfahren ein. Die Schwerverkehrskontrollgruppe der Verkehrspolizeiinspektion Neu-Ulm führte diese Kontrollen durch.
Auch Kleintransporter und Fernbusse wurden kontrolliert
Einen Transporter lotsten die Beamten in die Kontrollstelle, da der Fahrer keinen Sicherheitsgurt angelegt hatte. Bei der Kontrolle des Fahrzeugs kam raus, dass der rumänische Staatsangehörige einen nicht genehmigten Personentransport durchführte. Darüber hinaus hatte er, so die Polizei, kein digitales Kontrollgerät zur Aufzeichnung der Lenk- und Ruhezeiten verbaut und der angehängte Anhänger hatte eine defekte Auflaufbremse. Der Anhänger hätte im Falle einer starken Bremsung ungebremst auf die Hinterachse gewirkt und so die Fahrphysik des gesamten Gespanns gefährdet, heißt es in der Polizeimeldung. Der Fahrer musste eine Sicherheitsleistung im dreistelligen Bereich hinterlegen und den technischen Mangel vor Ort beseitigen.