Prozess gegen Hausarzt aus Wemding wegen gefälschten Impfzertifikaten findet im Mai am Augsburger Landgericht statt.  (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa/Marijan Murat (Symbolbild))

Verhandlung am Landgericht Augsburg

Wemdinger Impfskandal: Arzt steht ab Mai vor Gericht

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Ein Hausarzt aus Wemding (Kreis Donau-Ries) soll viele Corona-Impfungen nur vorgetäuscht haben. Zum Teil wussten die Patienten davon, andere dachten, sie wären geimpft. Im Mai beginnt der Prozess.

Ein Hausarzt aus Wemding muss sich ab dem 2. Mai dieses Jahres wegen vorsätzlicher Körperverletzung, Betrugs und Korruption im Gesundheitswesen verantworten. Das teilte das Landgericht Augsburg mit. Der 73-Jährige soll Coronaimpfungen bei rund 150 Patienten nur vorgetäuscht haben, die Patienten dachten, sie seien gegen Corona geimpft worden, hieß es in der Mitteilung. Andere wussten von dem Betrug.

Die Taten sind laut Anklage zwischen April und September 2021 geschehen. Die Zahl der Fälle bewege sich im dreistelligen Bereich, teilte das Gericht am Dienstag mit. Für den Prozess seien bis September 22 Verhandlungstage angesetzt.

"Impfarzt" sorgte bundesweit für Schlagzeilen

Der Fall hatte im Herbst 2021 bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Damals kam nach einem Anfangsverdacht nach und nach das Ausmaß des Geschehens heraus. Hunderte Patientinnen und Patienten des Mannes mussten ihren Impfschutz noch einmal überprüfen lassen. Vor Gericht geht es nun um rund 150 Fälle, in denen offenbar kein Vakzin gespritzt worden war.

Andere Patienten wussten von dem Betrug und machten mit. Sie mussten sich selbst vor Gericht verantworten. Der Hausarzt aus Wemding soll die vermeintlichen Leistungen außerdem gegenüber der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern abgerechnet haben.

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SWR