
Zum Beginn der Kundgebung auf dem Ellwanger Marktplatz läuteten um 8:15 Uhr die Kirchenglocken. Genau zu diesem Zeitpunkt, vor 75 Jahren, hatte die amerikanische Bomberbesatzung die Atmombombe über der japanischen Stadt Hiroshima ausgeklinkt.
Lesung aus Bericht eines Hiroshima-Überlebenden
Ein junger Mann las die Schilderung eines Überlebenden der Katastrophe vor: Der ehemalige Direktor des Hiroshima-Museums, Akihiro Takahashi, hatte als 14-jähriger Schüler auf dem Schulhof die Atombomben- Explosion erlebt. Auf dem Ellwanger Marktplatz herrschte während der Lesung beklommene Stille. Etwa 60 Menschen hatten sich vor der Basilika versammelt. Auf dem kleinen Podium hing ein von Schülern gemaltes Plakat "Umkehr zum Frieden". Am Boden standen Kerzen und aus Papier gefaltete Schwäne. Das populäre japanische Kirschblütenlied "Sakura" untermalte die Gedenkfeier.
Ellwangen soll bei Appell für Atomwaffen-Verbotsvertrag nachziehen
Auch der Ellwanger Oberbürgermeister Michael Dambacher war auf dem Marktplatz. Er sagte, auch Ellwangen könne dazu beitragen, dass sich so etwas nicht wiederholt. Nach der Sommerpause will der Gemeinderat über einen Beitritt zu ICAN beraten - der internationalen Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen. Schwäbisch Gmünd und der Ostalbkreis stehen bereits hinter dem Appell an die Bundesregierung, den Atomwaffen-Verbotsvertrag aus dem Jahr 2017 zu unterzeichnen. Ellwangen müsse endlich nachziehen, forderte Josef Baumann vom Friedensforum Ellwangen.
Schweigeminute in Ulm, Gedenken in Schwäbisch Gmünd
Auch in Schwäbisch Gmünd und Ulm gab es Gedenkveranstaltungen. In Ulm lud die Gruppe "Friedensbewegt Ulm" am späten Donnerstagnachmittag zu einer Schweigeminute ein.