Nachts das Licht ausschalten - damit spart Heidenheim Geld, allein im Jahr 2023 rund 325.000 Euro. Hat aber nun einmal den Effekt, dass es dunkel ist. Seit 2022 schaltet die Stadt von Sonntagabend bis Freitagfrüh zwischen 1 und 4 Uhr ihre Straßenbeleuchtung aus. Und sorgt damit für bei manchen für Unmut.
Besonders Heidenheimerinnen fühlen sich nachts unwohl
Der erste Weihnachtsfeiertag in Heidenheim. Viele Gäste besuchen eine Ü30-Party im Congress-Centrum. Als sich Feiernde nachts zu Fuß auf den Heimweg machen, ist es in der Stadt stockdunkel. Besonders die Frauen fühlen sich unwohl, einige drücken ihre Angst später in den Sozialen Netzwerken aus.
Mir persönlich geht jedes Mal mein Arsch auf Grundeis, wenn ich nach 1 Uhr Feierabend habe.
Eine Userin schreibt bei Facebook: "An Veranstaltungen wie Ü30 Partys sind sicherlich mehr als fünf Leute unterwegs. An diesen Tagen wäre eine Ausnahme sicher gerechtfertigt". Eine andere meint: "Mir persönlich geht jedes Mal mein Arsch auf Grundeis, wenn ich nach 1 Uhr Feierabend habe und ich bin bestimmt nicht die Einzige."

Ausnahme bei größeren Veranstaltungen
Für die Stadt ist die Kritik nicht neu. Immer wieder haben sich Bürgerinnen und Bürger über die dunkle Innenstadt beschwert. Auf SWR-Anfrage heißt es: Grundsätzlich sei es möglich, die Beleuchtung in bestimmten Nächten anzulassen. Das sei schon jetzt so: An allen Feiertagen sowie bei städtischen Großveranstaltungen brennen die Straßenlaternen in diesem Jahr durchgehend, heißt es aus dem Rathaus. Um Situationen wie am ersten Weihnachtsfeiertag auch bei privaten Veranstaltungen zu vermeiden, sollten sich Organisatorinnen und Organisatoren rechtzeitig bei der Stadt melden.
Man spart Strom! Und der Umwelt tut man auch noch was Gutes.
Einige Facebook-Nutzer verteidigen die Maßnahme aber auch: "Man spart Strom! Und der Umwelt tut man auch noch was Gutes. Da können die fünf Leute, die in Heidenheim nachts unterwegs sind, mit der Taschenlampe ihr Auto suchen." Ein anderer schreibt: "Ich hatte noch nie den Eindruck, dass es zappenduster ist."
Rund 35.500 Menschen befragt Fast jeder zweite Mensch in BW fühlt sich unterwegs nachts unsicher
Im öffentlichen Raum, in Bus und Bahn, aber auch im Netz: Fast jeder Zweite in Baden-Württemberg fühlt sich nicht sicher. Das zeigt eine Studie, die dem SWR exklusiv vorliegt.
Studie zeigt: Jeder zweite in BW fühlt sich nachts nicht sicher
Eine aktuelle Studie, die dem SWR exklusiv vorliegt, zeigt: Fast jeder zweite Mensch in Baden-Württemberg fühlt sich allerdings nachts auf öffentlichen Straßen und Plätzen nicht sicher. Jeder Vierte meidet häufig oder immer bestimmte Straßen, Plätze und Parks, um sich zu schützen. Somit sind die Heidenheimerinnen und Heidenheimer, die sich im Dunkeln unwohl fühlen, im Land nicht allein.