Derzeit gehe die Stadt Ulm davon aus, dass viele Geflüchtete aus der Ukraine Freunde und Bekannte haben, bei denen sie Schutz suchen. "Man kann schwer einschätzen, welche längerfristig untergebracht werden und bei welchen es nur darum geht, dass sie für eine kurze Zeit eine Unterkunft haben müssen", sagte Oberbürgermeister Czisch dem SWR.
Czisch: Selbstverständlichkeit, Menschen zu helfen
Bund und Länder seien jetzt verpflichtet, sich auf die Ankunft von ukrainischen Flüchtlingen vorzubereiten. Es sei eine Selbstverständlichkeit, Menschen in dieser Situation zu helfen. "Man weiß, dass Menschen kommen und wir werden dann schauen, wie wir Lösungen hinkriegen", erläuterte Czisch.

In Ulm leben aktuell rund 1.000 Geflüchtete. Sie sind dezentral in Wohnungen in der gesamten Stadt verteilt untergebracht. Ulm sei in der Lage weitere Menschen aufzunehmen. Wie viele könne er jedoch nicht sagen, so der OB.
Im Alb-Donau-Kreis sind nach Angaben des Landratsamtes 130 der rund 600 Plätze in den Flüchtlingsunterkünften frei. Die Unterbringung ist unter anderem in Ehingen, Dornstadt und Laichingen möglich. Das Landratsamt steht nach eigenen Angaben im engen Kontakt mit dem Deutschen Roten Kreuz, um weitere Notunterkünfte mit Feldbetten aufzubauen. Laut Landrat Heiner Scheffold könne der Alb-Donau-Kreis auf umfangreiche Erfahrungen der Flüchtlingskrise 2015 zurückgreifen.
450 freie Plätze in LEA Ellwangen
Auch in der Landeserstaufnahmestelle (LEA) Ellwangen ist laut Regierungspräsidium Stuttgart noch unklar, wie viele Flüchtlinge aufgenommen werden. Zurzeit sind 250 Flüchtlinge aus Syrien untergebracht. Aktuell gibt es dort noch 450 freie Plätze, ob diese jedoch voll belegt werden können, ist unklar.
Die Stadt Heidenheim wartet derzeit noch auf die Vorgaben der Bundesregierung. "Selbstverständlich wird die Stadt bei Bedarf Flüchtlinge aufnehmen", teilte die Pressestelle auf Anfrage mit. Auch der Landkreis Heidenheim will nach eigenen Angaben noch abwarten.
Vorbereitungen im Kreis Neu-Ulm und Günzburg
Auch in den bayerischen Landkreisen gibt es bereits erste Vorbereitungen. Der Landkreis Neu-Ulm prüft nach eigenen Angaben die vorhandenen Kapazitäten in den nicht belegten Flüchtlingsunterkünften. Grundsätzlich sei sowohl die Aufnahme von Einzelpersonen als auch Familien möglich. Nach jetzigem Stand könnten mindestens rund 200 Flüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen werden.
Wie das Günzburger Landratsamt mitteilte, wird auch dort kontrolliert, wie viele Geflüchtete in den bestehenden Asylunterkünften und Turnhallen untergebracht werden können. Man schaue auch, ob es noch weitere Aufnahmemöglichkeiten gebe. Es sei zwar noch nicht absehbar, wie viele Menschen aus der Ukraine in den Landkreis Günzburg kommen werden, die Erfahrungen und Strukturen aus der Flüchtlingskrise 2015 würden dabei aber hilfreich sein, so das Landratsamt.