
Am Ende wussten sie kaum noch, wohin mit den vielen Sachspenden auf dem Münsterplatz. Die Mitinitiatorin und ehemalige Bundestagsabgeordnete, Hilde Mattheis (SPD) war begeistert von der großen Spendenbereitschaft, darunter auch viele Geldspenden. Das Bewusstsein sei vorhanden, "dass man in Kriegssituationen helfen muss", sagte Mattheis dem SWR.
"Es ist der helle Wahnsinn, die Leute kommen und haben das Gefühl, sie müssen unbedingt was tun."
Die Hilfsbereitschaft ging so weit, dass die Organisatoren am Dienstagvormittag keine weiteren Sachspenden mehr annehmen konnten. Die Busse, mit denen eine Ulmer Bloggerin und die ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete ins slowakisch-ukrainische Grenzgebiet fahren, seien voll. Ursprünglich sollte ein Bus mit Sachspenden fahren, am Ende wurden es sieben.

Dekan der Münstergemeinde sehr erfreut über Geld- und Sachspenden
Dennoch kamen nach wie vor Menschen mit Spenden auf den Münsterplatz. Kleidung, Nahrungsmittel und Windeln stapelten sich vor und im Ulmer Münster. Der Dekan der Münstergemeinde, Ernst-Wilhelm Gohl, zeigte sich erfreut von der großen Hilfsbereitschaft.
In Bussen werden jetzt die Hilfsgüter in die Ukraine gebracht. Am Samstag sollen sie mit 100 geflüchteten Frauen und Kindern zurückkehren. Derzeit würden von Helfern an der Grenze zur Ukraine Listen erstellt mit Menschen, die nach Deutschland kommen wollen, sagte Mattheis. Für sie werden noch Unterkünfte gesucht.
Welle der Solidarität in Baden-Württemberg Hilfsaktionen und Spenden: So können Geflüchtete und die Menschen in der Ukraine unterstützt werden
Die Solidarität und Hilfsbereitschaft für die Menschen in der Ukraine ist auch in Baden-Württemberg weiterhin groß. Viele Initiativen und Organisationen packen mit an. Ein Überblick.
Auch Ukrainische Gemeinde Ulm/Neu-Ulm will helfen
Die Ukrainische Gemeinde Ulm/Neu-Ulm will zusammen mit der Hilfsorganisation Open e.V und der ukrainischen griechisch-katholischen Kirche in Neu-Ulm humanitäre Hilfe leisten. Neben Schlafsäcken, warmer Kleidung und Hygiene-Artikeln suchen die Organisatoren auch dringend Medikamente für die Krankenhäuser in der Ukraine. Auch Verbandsmaterial, Bandagen und Infusions- und Transfusionsbesteck kann gespendet werden.
Die Organisatoren haben Bedarfslisten an Privatleute, Firmen und Apotheken verteilt. Sie erwarten insgesamt sieben Lastwagen mit medizinischer Ausstattung. Die Hilfsgüter sollen in den nächsten Tagen in die Ukraine transportiert werden.