









Im Schein der Halogenleuchte ist an der Mauer ein hingekritzeltes Zeichen erkennbar. Ein Steinmetz hat da seine Initialen hinterlassen, so viel ist Sandra Bosch klar. Doch Näheres dazu muss die Mitarbeiterin der Unteren Denkmalbehörde noch herausfinden. Die Gewölbekeller bergen das eine oder andere Geheimnis, das wird bei der Begehung klar. Schon der Zugang selbst.

Die nebeneinander liegenden Holzbohlen auf dem Boden gleich neben dem neuen Schattentheater fallen fast nicht auf. Als Markus Schurr vom Amt für Gebäudewirtschaft einige beiseite zerrt, kommt ein Treppenabgang zum Vorschein. Unten ist es eng und ein bisschen feucht. Das ist ein ganz besonderer Keller, erklärt Sandra Bosch – und wird ein bisschen feierlich. Der Keller gehörte zu einem der seltenen Steinhäuser des mittelalterlichen Schwäbisch Gmünd.
"Das ist hier das Hauptziel. Spätere Generationen sollen das Gleiche auffinden und die gleichen Rückschlüsse auf die Stadtgeschichte ziehen können wie wir."
Im 13. Jahrhundert waren die Menschen im Durchschnitt noch etwas kleiner, das zeigt manche Deckenberührung schmerzhaft. Sieben Gewölbekeller gehören zu dem Ensemble. Sie sind deutlich älter als die Häuser, die heute darüberstehen, und haben keine Verbindung zu ihnen. Alle auf städtischem Grund, und die Stadt will sie nun für gut 240.000 Euro sanieren und erhalten.
Eine Location für Parties sollen sie allerdings nicht werden, stellt Markus Schurr vom Amt für Gebäudewirtschaft klar. Nach Ende der Sanierung werden die sieben Keller als Ensemble unter Denkmalschutz gestellt. Sandra Bosch hofft, dass sie den Besuchern künftig ein Kapitel früher Gmünder Stadtgeschichte erzählen: "Das ist hier das Hauptziel. Spätere Generationen sollen das Gleiche auffinden und die gleichen Rückschlüsse auf die Stadtgeschichte ziehen können wie wir."