Viele Kinderärzte impfen nur einmal pro Woche. Und auch nur ihre eigenen Patienten. Wer nicht so lange warten will, freut sich natürlich über separate Impfaktionen.

Die Stadt Ulm hatte eigentlich eine Impfaktion an Schulen geplant. Sie sollte zwischen den Jahren stattfinden, sagt Gerhard Semler, Leiter des Bildungsbereichs der Stadt. Ob das nun klappt, steht noch in den Sternen. 1.000 Dosen wurden geordert - der Lieferant kann die Charge noch nicht bestätigen. Rund 7.500 Kinder zwischen fünf und elf Jahren leben in Ulm.
Semler: "Wir erfahren Ende der Woche vom Impfstoff-Großhändler, ob wir an dem Termin zwischen Weihnachten und Silvester festhalten können." An Schulen in drei Ulmer Stadtteilen soll dann geimpft werden. Stadt- und Landkreise können seit einer Weile auf eigene Faust Impfstoff für Impfaktionen über den Großhandel bestellen. Genauso wie die Ärzte. "Der Impfstoff wird nicht vom Land bestellt", teilt das Landes-Sozialministerium mit, um dem Vorwurf zu begegnen, das Impfstoffmanagement nicht im Griff zu haben.
"Kinder- und Jugendärztinnen und -ärzte kennen ihre Patienten am besten."
Im Ulmer Impfzentrum werden weiterhin keine Kinder geimpft. Für Kinderimpfungen bräuchte es laut Projektkoordinator Hagen Feucht eine andere Umgebung und Aufklärung. Die sei bei Kinderärzten besser gegeben. Auch die Uniklinik folgt der Linie des Sozialministeriums und setzt auf die Impfung durch Kinderärzte. Das Sozialministerium teilte dem SWR mit: "Zunächst soll vor allem in den niedergelassenen Kinderpraxen geimpft werden." Kinder- und Jugendärztinnen und -ärzte kennen demnach ihre Patientinnen und Patienten am besten und wüssten, welche Kinder prioritär geimpft werden sollen. "Das sind vor allem Kinder mit Vorerkrankungen." Möglich ist die Impfung aber dennoch für alle Kinder zwischen fünf und elf Jahren.
In Bayern werden Kinder auch in den Impfzentren geimpft
Im Kreis Heidenheim ist bislang keine Sonderimpfaktion geplant. Im Ostalbkreis werden dagegen Vorbereitungen dazu getroffen. So sollen die Kinderkliniken in Aalen und Schwäbisch Gmünd Kinderärzte beim Impfen unterstützen. In Bayern sind die Impfzentren mit an Bord: Im Impfzentrum in der Gundelfinger Brenzhalle werden Kinder am kommenden Samstag geimpft, im Günzburger Impfzentrum am Sonntag. Weitere Aktionen sollen im neuen Jahr folgen. Im Weißenhorner Impfzentrum stehen am kommenden Samstag und nächsten Mittwoch insgesamt 500 Dosen Kinder-Biontech zur Verfügung. Der Impfstoff sei bereits eingetroffen, sagt der zuständige Ärztliche Leiter Peter Czermak. Termine für die Aktionen gibt es jeweils auf der Internetseite des Landkreises.
Czermak weiß, dass es erstmal nur eine kleine Menge Impfstoff ist, die noch vor Weihnachten in Weißenhorn eingesetzt wird. Aber es müssen insgesamt 11.000 Kinder im Kreis NU versorgt werden. Außerdem hört er aus den Kinderarztpraxen von einer große Nachfrage. Doch auch in Weißenhorn könnten weitere Kinderimpftage folgen.