Nach der TSG Hofherrnweiler bei Aalen im Ostalbkreis hat nun auch der RSV Oggenhausen bei Heidenheim ein Problem mit Maulwurfshügeln auf dem Fußballplatz. Wie der Vorsitzende Alexander Schuh dem SWR bestätigte, ist der betroffene Trainingsplatz in Oggenhausen mit mehr als 650 Maulwurfshaufen nicht mehr nutzbar. Rund 70.000 Euro werde die Sanierung des Platzes kosten. In Aalen war es deutlich mehr. Schuh hofft für seinen Verein auf Geld von der Stadt Heidenheim, die als Eigentümerin für das Fußballfeld auch zuständig sei.
Laut dem Sprecher des Württembergischen Fußballverbandes, Heiner Baumeister, sind kaputte Plätze durch Tiere kein flächendeckendes Problem.
"Es kommt immer mal wieder vor, dass Tiere Plätze kaputt machen. Das ist aber eher die Ausnahme als die Regel."
Dass der Maulwurf überhaupt so stark werden konnte, da sind sich alle einig, liegt an Corona. Durch die langen Spielpausen konnte sich der Maulwurf, der sonst bei Lärm und Erschütterungen flüchtet, in aller Ruhe ausbreiten. Der Trainer des RSV Oggenhausen, Michael Mittelstädt, ist verärgert über den ungebetenen Gast. Ein normales Training seiner Mannschaft sei nicht mehr möglich. Das Team musste deswegen auch auf einen Platz im Nachbarort ausweichen. "Wir haben dort aber leider nicht unser Vereinsheim, in dem unsere Jungs nach dem Training noch zusammen sitzen können", so der Trainer. "Da fehlt einfach was."

"An Fußball wie wir ihn kennen ist hier aktuell nicht mehr zu denken."
Der Hauptplatz sei zwar bespielbar, verfüge aber über kein Flutlicht, das nötig sei, um bei Dunkelheit trainieren zu können, so RSV-Vorstand Alexander Schuh. Den Maulwurf dürfe der Verein nicht einfach fangen, sondern er könne ihn nur vergrämen, sagt Schuh. Das funktioniere mit Geruchsstäbchen oder auch mit Störtönen. Das helfe aber nur bedingt. Geplant sei nach der Sanierung eine sogenannte Maulwurf-Sperre, also eine Barriere, die Schuh und seine Vereinskollegen rund um das Erdreich des Fußballplatzes anbringen lassen.
Auch in Nersingen haben Tiere den Platz verwüstet
Ähnlich leidgeprüft ist Ralph Hamann, der Vorstand des SV Nersingen (Landkreis Neu-Ulm). In der bayerischen Gemeinde zwischen Ulm und Leipheim habe der Verein in der Vergangenheit oft mit "ungebetenen Gästen" zu kämpfen gehabt. Wildschweine haben immer wieder den Platz malträtiert, sagt Hamann. Geholfen habe schließlich ein Weidezaun, der nachts mit geringer Elekrospannung größere Tiere fern halte. Gegen Maulwürfe hilft aber auch der Zaun nichts. Sie sind wieder da, wie Hamann dem SWR erzählt. "Gott sei Dank haben wir sie dieses Mal nur auf einem Nebenplatz", berichtet der Sportvereinsvorsitzende.

Verein übt kreative Rache an den Wildschweinen
Ein bisschen Rache an den Wildschweinen hat sich der Verein laut Hamann aber nicht nehmen lassen.
"An zwei Wochenenden haben wir auf Speisekarte unseres Sportheims Wildschweinbraten mit Blaukraut und Semmelknödel gesetzt."
Der Verein hat aus der Not eine Tugend gemacht. Seine Speisekarten-Aktion war auch auf den Sozialen Medien ein Renner. Doch das gehe mit den Maulwürfen diesmal nicht.