Traditionspflege in der Region

Funkenfeuer bei Schneetreiben in Regglisweiler

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AUTOR/IN
Torsten Blümke

Eigentlich sollen die Funkenfeuer den Winter vertreiben, doch just am Wochenende kam der Winter zurück. In Dietenheim-Regglisweiler (Alb-Donau-Kreis) und vielen anderen Orten brannte dennoch "der Funken".

Es ist ein Brauch vor allem im schwäbisch-alemannischen Raum: Am Wochenende nach der Fasnet lodern die Funkenfeuer, um den Winter zu vertreiben. Doch ausgerechnet an diesem Wochenende kam der Winter zurück - mit dickem Schneetreiben und frostigen Temperaturen. In Dietenheim-Regglisweiler (Alb-Donau-Kreis) und vielen Orten ließen sich die Menschen den Spaß aber dennoch nicht nehmen.

Flammen eines Funkenfeuers lodern in den Nachthimmel, davor eine Zuschauermenge. Das Funkenfeuer in Dietenheim-Regglisweiler (Alb-Donau-Kreis) war das bislang größte der Ortsgeschichte. (Foto: Raquel Koch Pérez)
Das Funkenfeuer in Dietenheim-Regglisweiler (Alb-Donau-Kreis) war das bislang größte der Ortsgeschichte.

Größtes Funkenfeuer der Ortsgeschichte

Mehr als 250 Menschen verfolgten auf dem Funkenfeuer-Platz in Regglisweiler das feurige Spektakel - die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr hatten am Ortsrand das größte Funkenfeuer der Ortsgeschichte entzündet. Rund 3.000 Christbäume und vier Lkw-Ladungen Grüngut waren dafür in den vergangenen Tagen aufgeschichtet worden.

Funkenfeuer leuchten weit ins Land

Auch wenn sich die Besucherinnen und Besucher der Funkenfeuer wegen der frostigen Temperaturen und des Schneetreibens dick anziehen mussten, kamen auch in vielen anderen Orten Hunderte zu den Funkenfeuern. In Weißenhorn (Kreis Neu-Ulm) gab es wie immer den Umzug zum Tannenberg. Dort wurden außerdem beim Scheibenschlagen glühende Holzscheiben in den Himmel geschleudert. In Erbach (Alb-Donau-Kreis) zogen die Einwohnerinnen und Einwohner ebenfalls mit einem Fackelzug zur Funkenwiese. Auch in Ulm-Mähringen, in Neu-Ulm Pfuhl und Burlafingen, in Nersingen, Bellenberg und Kellmünz loderten am Samstagabend Feuer und leuchteten weit ins Land. In Neu-Ulm Ludwigsfeld, in Vöhringen und Blaubeuren-Gerhausen wurde "der Funken" erst am Funkensonntag entzündet.

Heidnische Tradition der Funkenfeuer

Die Wurzeln des Brauchs liegen in einem heidnischen Kult zur Vertreibung des Winters. In einigen Orten thront eine Strohpuppe auf den Haufen, die "Funkenhexe", die den Winter symbolisiert. Auch in Regglisweiler gehört sie zur Funkenfeuer-Tradition.

Tradition der Funkenfeuer

Ravensburg

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Am Bodensee und in Oberschwaben sind am Wochenende wieder in vielen Orten sogenannte Funkenfeuer entzündet worden. Der alte Brauch gilt als Ritual zum Austreiben des Winters.

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