Dreharbeiten, Ulm, ARD-Themenwoche, "Und ihr schaut zu" (Foto: SWR)

50-köpfiges Filmteam in der Ulmer Oststadt

"Und ihr schaut zu" - SWR-Produktion zum Thema "Gaffer" in Ulm

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Walter Notz
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Rainer Schlenz
Rainer Schlenz (Foto: Spiesz-Design/Sabine Weinert-Spieß)

"Und ihr schaut zu". So nennt sich eine SWR-Fernsehproduktion in Ulm zum Thema "Gaffen". Es geht um Schaulustige, die nach einem Unfall fotografieren und filmen anstatt zu helfen.

Eine belebte Kreuzung am Rand des Stadtzentrums von Ulm: Bei einem Verkehrsunfall kommt eine junge Frau ums Leben. Die Mutter entdeckt nach dem Tod der Tochter zahlreiche Bilder und Filme in sozialen Medien.

"Ein bodenloser Schmerz über den Verlust des eigenen Kindes."

Die Mutter erkennt hilflos: Die Passanten am Unfallort haben entweder weggesehen oder waren mit ihren Handys beschäftigt, alles aufzunehmen. Selbst Rettungskräfte wurden dadurch in ihrer Arbeit behindert. Wütend macht sich die Mutter auf die Suche, will diese Menschen zur Rede stellen.

Für Anja Schneider, die Darstellerin der Mutter, ist die Rolle enorm fordernd: "Ein bodenloser Schmerz über den Verlust des eigenen Kindes, und Wut über Menschen die herumstanden und nicht geholfen haben", so umschreibt sie die Gefühlslage der Mutter.

Dreharbeiten der ARD in Ulm an einer Kreuzung neben einem Kiosk (Foto: SWR)
Hauptdarstellerin Anja Schneider vertieft sich vor Ort noch einmal in die Texte.

Vier Tage lang dreht ein rund 50-köpfiges Filmteam in Ulm im Auftrag des SWR den Fernsehfilm "Und ihr schaut zu" über das heikle Thema "Gaffer". Der Film ist Teil der ARD-Themenwoche "Wir gesucht! Was hält uns zusammen?". Sie wird im Herbst 2022 ausgestrahlt und stellt den gesellschaftlichen Zusammenhalt in den Mittelpunkt. In "Und ihr schaut zu" muss die Mutter schmerzlich erkennen, dass viele Menschen sich ihres Fehlverhaltens nicht bewusst sind. Sie scheinen auch zu einem Schuldeingeständnis nicht fähig zu sein.

Dreharbeiten der ARD in Ulm an einer Kreuzung neben einem Kiosk (Foto: SWR)
Produktion mit großem Besteck in Ulm: Das Team umfasste rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Da die Handlung des Drehbuchs in einer Uni-Stadt spielt, wählte Produzentin Anja Föhringer Ulm als Drehort. Gedreht wurde unter anderem in einem kleinen Kiosk, wo die Mutter eine Auseinandersetzung mit dem Kiosk-Betreiber hat. Weil sie ihn ebenfalls für einen Gaffer hält, der nicht bereit war zu helfen. Weitere Drehorte in Ulm waren das bekannte Fischerviertel und das Ufer der Donau. Zusätzliche Filmszenen werden in der Umgebung von München gedreht.

Dreharbeiten der ARD in Ulm an einer Kreuzung neben einem Kiosk (Foto: SWR)
Hinter der Szenerie: Ein großes Team ist mit den Dreharbeiten in der Oststadt beschäftigt.