Der Titel war symbolträchtig: "We are the world" erklang am Sonntagabend in Heidenheim-Reutenen zum Musikfeuerwerk von Pyrotechniker Felix Antoniuk. Er nennt es "Pyromusical". Die Zuschauer auf der Wendeplatte am Crailsheimer Weg bekamen unter anderem ein Lichterbild zu sehen: Das Peace-Symbol in den ukrainischen Farben blau-gelb. Anschließend gab es ein "Höhenfeuerwerk", das synchron zur Musik abgefeuert wurde.

fireworks4peace fand weltweit statt
Das Feuerwerk in Heidenheim war Teil eines internationalen Projekts: "#fireworks4peace" fand in mehr als 15 Ländern statt, darunter in Australien, Japan, den USA, Spanien, Tschechien und Polen. Für die beteiligten Pyrotechniker war es das "größte Feuerwerkskunstprojekt aller Zeiten".

fireworks4peace in Heidenheim an symbolträchtigem Datum
Das Datum - der 8. Mai - war bewusst gewählt: Es markiert das Ende des Zweiten Weltkriegs. Man wollte mit dem Feuerwerk ein weltweites Zeichen setzen, um für Frieden, Freiheit und Menschenwürde einzustehen, so die Veranstalter. Es sollte den "Zusammenhalt der demokratischen Wertegemeinschaft" zeigen.
"Sobald es ein Feuerwerk gab, hieß das immer auch gleich: Es herrscht Friede!"
Bleibt die Frage, warum ausgerechnet mit Feuerwerkskörpern und Explosionen am Nachthimmel die Solidarität mit der Ukraine bekundet werden sollte. Felix Antoniuk begründete das so: Historisch gesehen sei das Feuerwerk eine Erfindung chinesischer Kanoniere, die ihr Wissen um den Umgang mit Schwarzpulver, ihre Expertise auch in Friedenszeiten anwenden wollten. "Sobald es ein Feuerwerk gab, hieß das immer auch gleich: Es herrscht Friede!", sagt Antoniuk.

fireworks4peace in Heidenheim - schöne Bilder sollen Traumata "überlagern"
Gleichwohl ist ihm klar: es knallt. Aber er hofft, dass die "schönen Bilder", die er in den Nachthimmel malt, ein Stück weit die Kriegstraumata ukrainischer Flüchtlinge "überlagern" können, sagte er zuvor im SWR-Interview. Die Geflüchteten in Heidenheim wurden durch Plakate in ukrainischer Sprache über die Aktion und ihre Hintergründe informiert.
Antoniuk fühlt sich vom Krieg in der Ukraine auch persönlich betroffen. Zum einen stammte sein Großvater aus der Ukraine. Zum anderen hat er selbst eine ukrainische Familie, die vor dem russischen Angriff geflüchtet ist, bei sich zuhause aufgenommen.