Insgesamt knappe sechs Monate hatte er geschlossen, seit vergangenem März: Fahrschulbetreiber Heinz Jarisch aus Neu-Ulm freut sich auf den Start.

Eine Erleichterung ist die Öffnung nicht nur für die Fahrschulen: Inzwischen gibt es viele junge Menschen, die ihre Führerscheinausbildung verschieben mussten. Entsprechend groß ist der Andrang, so Heinz Jarisch. Wer sich jetzt anmeldet, muss Geduld haben.
"Jetzt dauert alles ungefähr ein viertel Jahr länger. Wenn jemand ungeduldig ist, soll er in eine andere Fahrschule gehen. Aber ich denke, meine Kollegen sind auch alle voll."
Kein grenzüberschreitender "Führerscheintourismus" erwartet
Die Fahrschulen sind mehr als ausgebucht. Genau aus diesem Grund wird es voraussichtlich auch keinen grenzüberschreitenden Führerscheintourismus geben. So schätzt es Markus Gröber, Kreisvorsitzender des Fahrlehrerverbandes Ulm/Alb-Donau ein. Zusätzlich setzt er aber auch auf die Solidarität der Fahrerlehrer diesseits und jenseits der Donau. Darüberhinaus, so Gröber, gehe gehe er davon aus, dass nicht alle Fahrschulen den Lockdown überstehen werden.
"Null Einkommen. Und irgendwann ist auch das dickste Polster mal aufgebraucht. Dann war's das."
Den Führerschein zu machen wird teurer und dauert länger
Mehr Fahrschüler und Fahrschülerinnen, weniger Fahrschulen: Es werden steigende Preise erwartet und längere Ausbildungszeiten. Einen Führerschein zu machen, das könnte inzwischen bis zu einem Jahr dauern, so Gröber. Das liegt nicht nur an der Corona-Pandemie: Der TÜV hat die Dauer der Fahrprüfungen verlängert, es können also weniger Schüler pro Tag zur Prüfung angemeldet werden. Die Zahl der Fahrlehrer nimmt stetig ab. Und zu guter Letzt brauchen Führerscheinbewerber Erste-Hilfe-Kurse – und auch die sind überlaufen.
In Baden-Württemberg ist geplant, dass die Fahrschulen am 7. März wieder öffnen dürfen.