Die Erdbeererzeuger vom Obsthof Zott in Senden-Hittistetten sind mit dem Saisonstart zufrieden.  (Foto: SWR, Christian Hammer)

Preissteigerungen nur minimal

Erdbeerernte im Großraum Ulm: Obstbauern bislang zufrieden

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Christian Michael Hammer

Obstbauern im Großraum Ulm blicken positiv auf die Erdbeersaison. Während andernorts Erdbeeren wegen mangelnder Nachfrage vernichtet werden müssen, laufen bei ihnen die Geschäfte gut.

Rot, prall und saftig sehen die Erdbeeren aus, die im Korb von Christine Zott liegen. Die Obstbäuerin aus Senden-Hittistetten (Kreis Neu-Ulm) ist in diesen Tagen oft auf ihren Erdbeerfeldern in der Region Ulm/Neu-Ulm zu finden. Gerade steht sie auf einer Plantage bei Weißenhorn (Kreis Neu-Ulm). Sie blickt über ihr Feld, wo schon einige Männer und Frauen fleißig pflücken. "Die Saison hat ganz gut angefangen, aber wir setzen jetzt auf die Selbstpflücker, die ihre Erdbeeren von unseren Feldern holen", erzählt Zott.

Rot, groß und saftig sind die Erdbeeren auf dem Feld bei Weißenhorn von Christine Zott (Foto: SWR, Christian Hammer)
Durch das Wetter mit Sonne und Regen reifen die Erdbeeren nicht zu schnell, so dass die Qualität stimmt, sagt Obstbäuerin Christine Zott.

Der Kilopreis für Kunden, die selbst ernten, liegt dieses Jahr bei 3,80 Euro. "Wir merken die höheren Energiepreise, aber wollen sie so wenig wie möglich an die Kunden weitergeben", erklärt die Obstbäuerin, die seit 35 Jahren in der Branche ist. Trotz des Preisdrucks, der von den Supermärkten ausgehe, haben die Zotts den Preis für ihre Erdbeeren um "nur zwei Prozent angehoben". Die Qualität der Erdbeeren sei in diesem Jahr wegen des Wetters besser als im vergangenen Jahr. "Damals war es einfach zu nass und zu kalt für eine gute Erdbeerernte", erinnert sich Christine Zott.

"Sonne und Regen im Wechsel waren gut für unsere Pflanzen, die jetzt schöne süße Früchte haben und nicht zu schnell reif sind."

Ein Erdbeerfeld bei Weißenhorn.  (Foto: SWR, Christian Hammer)
Viele Erdbeeren auf den Feldern rund um Ulm sind reif. Die Saison läuft gut an.

Obstbäuerin: Erdbeeren nicht mit Spargel zu vergleichen

Insgesamt stiegen mit dem Anstieg der allgemeinen Lebensmittelpreise auch die Preise bei den Obstbauern, doch anders als beim Spargel sind die Menschen bei Erdbeeren weniger zurückhaltend als beim Spargelkauf. "Erdbeeren sind, anders als Spargel, in der Saison eher ein tägliches Lebensmittel als ein Luxusgut", so Zott. "Anderswo vernichten Landwirte ihre Erdbeeren, da sie sonst draufzahlen", berichtet Ehemann Johann Zott. Das liege am freien Markt mit zu hohem Angebot, auch aus dem Ausland, bei geringer Nachfrage. "Wir Direktvermarkter sind da etwas besser dran und erwarten eine solide Erdbeersaison."

Kunden wollen Erdbeeren trotz höherer Preise

Auf dem Ulmer Markt vor dem Münster liefen die Geschäfte auch zufriedenstellend, sagt Sonja Knoll, die für die Gärtnerei Mack aus Niederstotzingen Erdbeeren verkauft. "Die Kunden kaufen nach Corona und mit der Energiekrise und den Preisen zwar noch etwas zaghaft, aber da sind wir optimistisch", berichtet die Verkäuferin. Die Schale Erdbeeren kostet hier 3,20 Euro. "Den Genuss lasse ich mir nicht entgehen", betont eine Kundin und zeigt ihren Einkauf vor. "Sparen wegen der Energiepreise ja, aber nicht bei den Erdbeeren", sagt ein anderer Kunde im Weggehen.

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