Fast neun Wochen arbeit Frauen laut Statistik im Vergleich zu Männern kostenlos.  (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/dpa | Christophe Gateau)

Forderung des Kreisfrauenrats Ostalb

Equal Pay Day: "Männer müssen in Partnerschaft mehr mitziehen"

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Christian Michael Hammer

Frauen verdienen rund 18 Prozent weniger als Männer. Der Verein Kreisfrauenrat Ostalb fordert ein Umdenken der ganzen Gesellschaft. Die Lösung liege auch in der Familie.

Gegenseitige Verantwortung, eine funktionierende Beziehung und eine andere zutrauende Einstellung: Mit diesen Bedingungen kann die statistische Verdienstlücke zwischen Frauen und Männern kleiner werden, davon ist die Sprecherin des Vereins Kreisfrauenrat Ostalb, Margot Wagner, überzeugt. Es gehe aber nur "Schritt für Schritt". Um das Problem anzugehen, müsse jeder in der Gesellschaft umdenken, betont Wagner. Oft arbeiteten Frauen in Berufen, in denen tendenziell weniger Geld verdient werde.

"Wir müssen die Frauen und Mädchen bestärken, sich auch einen technischen Beruf zuzutrauen."

Margot Wagner fordert im SWR zugleich mehr Anerkennung für Pflegeberufe und soziale Tätigkeiten, wie in Kindergärten. Zudem brauche es mehr Engagement seitens der Arbeitgeber. "Der Job muss für Frauen und auch für Männer gleichermaßen mit der Familie vereinbar sein", betonte Wagner. Ein Schritt hin zu mehr Gleichberechtigung liege auch oft im "Mitziehen der Männer innerhalb einer Partnerschaft". Immer noch sei es so, dass "Frauen automatisch eher die Hausarbeit erledigen und für die Kinder zurückstecken."

Gehaltslücke weiterhin groß In Baden-Württemberg verdienen Frauen viel weniger als in Rheinland-Pfalz

Auch 2021 haben Frauen deutlich weniger verdient als Männer. In Rheinland-Pfalz ist die Gehaltslücke kleiner als im Bundesschnitt. Baden-Württemberg ist dagegen extrem ungerecht.

Frauen lassen sich vom Arbeitgeber zu viel bieten

Zum Umdenken gehöre auch, dass "Arbeitgeber Frauen nicht länger per se schlechterstellen". Frauen geben Wagner zufolge in Arbeitsverhandlungen "relativ leicht nach". Männer schafften es häufiger, mehr für sich herauszuholen. "Ein Aktionstag bringt Aufmerksamkeit für das Thema, darf aber nicht ein jährliches Strohfeuer bleiben", betonte Wagner.

Aktionen zum Equal Pay Day in Ulm und Neu-Ulm schon am Wochenende

Am vergangenen Samstag haben verschiedene Organisationen, vor allem Frauengruppen aus Ulm und Neu-Ulm, mit Aktionen auf den Missstand aufmerksam gemacht - unter anderem mit einer Menschenkette vom Ulmer Münsterplatz bis zum Neu-Ulmer Johannesplatz, die allerdings nur teilweise zustande kam.

Federführend waren der "Business and Professional Women Club Ulm" und das Frauenbüro der Stadt Ulm, die Gleichstellungsstelle des Neu-Ulmer Landratsamts und die Stadt Neu-Ulm unterstützten die Aktionen.

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Auch 2021 haben Frauen deutlich weniger verdient als Männer. In Rheinland-Pfalz ist die Gehaltslücke kleiner als im Bundesschnitt. Baden-Württemberg ist dagegen extrem ungerecht.

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