Die Eltern der bei der Bluttat von Illerkirchberg (Kreis Neu-Ulm) Anfang Dezember schwer verletzten 13-Jährigen fordern in einem Brief in der "Südwest Presse" Ruhe und Zeit statt Hass. Sie sprechen in der Zeitung von einer "unfassbaren Tat." Die "äußere Wunde" ihrer Tochter heile, das Mädchen sei glücklicherweise körperlich stabil. Doch um den Verlust und die Folgen der Tat bewältigen zu können, brauche es Ruhe und Zeit, auch für die beiden Familien und die Gemeinde Illerkirchberg selbst.
Gegen "politische Instrumentalisierung der Tat"
"Was wir nicht brauchen, sind eine politische Instrumentalisierung der Tat, Demonstrationen, politische Hetze gegen geflüchtete Menschen und eine aufdringliche Berichterstattung", heißt es in dem Brief der Eltern des verletzten Mädchens. Sie schließen sich damit bewusst dem Aufruf der Eltern der getöteten 14-Jährigen an, die in ihrem Offenen Brief ebenfalls zu einem Miteinander aufgerufen hatten.
Offener Brief nach Messerattacke Eltern des getöteten Mädchens aus Illerkirchberg wollen Frieden
In einem Brief bitten die Eltern der in Illerkirchberg getöteten 14-Jährigen darum, den Tod ihrer Tochter nicht zu instrumentalisieren. Der Tatort soll ein Ort der Trauer bleiben.
Dank an den Bürgermeister von Illerkirchberg
Wie die Eltern der bei dem Messerangriff schwer verletzten 13-Jährigen weiter schreiben, habe ihre Tochter bei der Tat ihre beste Freundin verloren, die sie seit dem Kindergarten kannte. Man werde sie wie ein Familienmitglied in Erinnerung behalten. Man trauere mit der Familie und sei dankbar für die Empathie seitens der Klinik und der Polizei. Dankbar äußern sich die Eltern auch gegenüber dem Bürgermeister von Illerkirchberg. Er habe sich dafür eingesetzt, dass das getötete Mädchen auf dem Friedhof im Ort habe beerdigt werden können - mit der ersten muslimischen Beerdigung dort.