
In den vergangenen zwei Wochen seien die Spenden weniger geworden, bedauert Violeta Matichyn von der Ukrainischen Gemeinde in Ulm/Neu-Ulm. Sie koordiniert die Spendenaktion in Kooperation mit dem "OpenVerein" in Ulm und war Mitorganisatorin des ersten Treffens von ukrainischen Geflüchteten und Helfenden in der Ulmer Friedrichsau Mitte März. Viele Menschen hätten zu Beginn des Krieges gegen die Ukraine vor allem Kleidung gespendet. Dieser Bedarf sei überwiegend gedeckt. Nun werden vor allem Medikamente und haltbare Lebensmittel benötigt, die direkt in die Ukraine nach Charkiw und Tschernihiw gebracht werden sollen.
"Es lohnt sich erst den Hilfstransport in die Ukraine zu schicken, wenn wir einen 7,5-Tonner voll bekommen."
Daher bittet die Ukrainische Gemeinde in Ulm/Neu-Ulm dringend um weitere Spenden. Je schneller die Hilfsgüter zusammen kämen, desto schneller könne ein Transporter in die Ukraine geschickt werden, sagte Violeta Matichyn dem SWR. Krankenhäuser rund um die Großstadt Tschernihiw, die seit Beginn des russischen Angriffs stark unter Beschuss stehe, meldeten weiterhin dringenden Bedarf an Hilfsgütern für die Versorgung von Patientinnen und Patienten.
Spendenaufruf für Ukraine: Medikamente, Verbandsmaterial und Konserven
Vor allem Medikamente, Verbandsmaterial und Desinfektionsmittel, aber auch Hygieneartikel für Kinder und Erwachsene oder Nahrung in Konserven werden dringend benötigt. Die Liste an gesuchten Spenden auf der Internetseite der Ukrainischen Gemeinde Ulm/Neu-Ulm ist lang und detailliert.

Die Organisation bearbeite derzeit viele Anfragen von ukrainischen Kliniken. Einige Medikamente auf der Liste sind rezeptpflichtig - daher sei man auf die Unterstützung von medizinischem Fachpersonal angewiesen. Aber auch Erkältungsmedikamente oder Schmerzmittel würden gebraucht, die ohne Rezept in der Apotheke besorgt werden können.
Annahme von Spenden für die Ukraine in Neu-Ulm
Die Ukrainische Katholische Kirche in Neu-Ulm nimmt die Spenden donnerstags und freitags von 16 bis 18 Uhr, sowie samstags von 14 bis 18 Uhr entgegen. Fast immer ist auch Violeta Matichyn vor Ort und koordiniert die Aktion. Und das seit Beginn des Krieges gegen die Ukraine vor einem Monat. Von Müdigkeit keine Spur, so die gebürtige Ukrainerin. Sie fühle sich stark, weil sie helfen kann. Aber das sei nur möglich, wenn alle mit anpackten.
"Mein Appell an alle: Bitte unterstützt uns Ukrainer in diesem Krieg."
Violeta Matichyn ist von Herzen dankbar, wie sie sagt, und hofft, dass die Spenden- und Hilfsbereitschaft weiter anhält - damit sie weitere mit Hilfsgütern beladene Transporter in die Ukraine schicken kann.

Transport mit Hilfsgütern aus Ulm in der Ostukraine angekommen
Am Freitagnachmittag ist laut Violeta Matichyn ein weiterer Hilfstransporter aus Ulm in Charkiw angekommen. Die Güter gingen dort direkt an gemeinnützige Organisationen, wie Kinderhäuser oder Kochküchen, die die Menschen vor Ort versorgten, aber auch an Krankenhäuser in und um Charkiw.