Vier Jahre ist das letzte Donaufest her, auch wegen Corona. Und in diesem Jahr wird das Fest anders, als ursprünglich gedacht: Es wird im Zeichen des Ukraine-Krieges stehen. Dafür haben die Organisatoren bei ihren Vorbereitungen zuletzt einiges umgestellt.
Filme und Texte aus der Ukraine als Bestandteil des Donaufestes
An jedem Abend des Donaufestes werden Texte ukrainischer Autorinnen und Autoren im Grünen Hof im Künstlerhaus gelesen. Außerdem werden im Biergarten auf der Insel zwischen Ulm und Neu-Ulm Kinofilme aus der Ukraine gezeigt, erklärt Volkmar Clauß, einer der künstlerischen Leiter des Internationalen Donaufestes.
Allerdings hat ein ukrainischer Chor abgesagt, außerdem vier Teilnehmer des Musikwettbewerbs aus der Ukraine und aus der Republik Moldau, teils auch wegen Folgen der Corona-Pandemie.
Elf Nationen beim Markt der Donauländer
Insgesamt waren es aber weniger Absagen, als die Organisatoren befürchtet hatten. Im Wesentlichen soll nun das Programm durchgeführt werden, das für 2020 konzipiert war, dann aber wegen Corona ausfallen musste. So werden auch auf dem Markt der Donauländer elf Nationen vertreten sein.

Aus der Ukraine kommen zwei Kunsthandwerkerinnen, die vor dem Krieg geflüchtet sind. Sie nutzen die Zeit bis zum Donaufest noch für kreative Arbeiten. Denn sie konnten nicht alle vorbereiteten Kunsthandwerkerwaren mitnehmen, so Marktleiterin Frauke Kazda. Auch aus der Republik Moldau werden Kunsthandwerker erwartet.
Südwestrundfunk beim Internationalen Donaufest 2022
Der Südwestrundfunk, SWR Studio Ulm, ist beim 12. Internationalen Donaufest mit einem schwimmenden Studio auf der Donau vertreten. Von einer Ulmer Schachtel aus werden Festreportagen und Interviews mit Gästen aus Politik, Kultur und Handwerk der Donauländer gesendet. Live auf dem Medienboot am Neu-Ulmer Donau-Ufer singen und spielen zudem Duos, Trios oder Bands aus Wien, Budapest und vom Balkan.

Ein fröhliches Fest wie vor der Coronapandemie soll es werden. Aber kann man in Zeiten des Krieges ein fröhliches Fest feiern? Diese Frage haben sich auch die Organisatoren gestellt und eine klare Antwort gefunden. Man kann nicht nur, man muss, so der Leiter des Neu-Ulmer Kulturamts und einer der Geschäftsführer des Donaubüros, Ralph Seiffert.
„Wir müssen es tun. Als äußeres Zeichen der Völkerverständigung, im Sinne einer Friedensbotschaft, die mit der Donau bis ins Schwarze Meer fließt.“
Dennoch wird es diesmal ein anderes Internationales Donaufest als früher: Beispielsweise wird es kein Feuerwerk geben. Außerdem ist zu Beginn und am Ende des zehntägigen Internationalen Donaufestes in Ulm und Neu-Ulm jeweils eine Schweigeminute geplant.