Der Landrat des Kreises Donau-Ries, Stefan Rößle (CSU), hat Ungeimpfte in Schutz genommen. In einer Pressemitteilung fordert er dazu auf, sich mit deren Argumenten sachlich auseinander zu setzen. Ungeimpfte würden häufig pauschal als Corona-Leugner oder Querdenker gesehen. Dies sei aber nicht so, meint der Landrat. Er wirbt dafür, Menschen ernst zu nehmen, die Bedenken wegen möglicher Nebenwirkungen der bisher eingesetzten mRNA- und Vektor-Impfstoffe hätten. Gerade für diese Menschen gelte, so Rößle, ihnen mit fachlich fundierten Argumenten die Zweifel zu nehmen und sie im besten Fall von der Notwendigkeit einer Impfung zu überzeugen.
Ungeimpfte durchaus für Argumente zugänglich
Der Landrat berichtet von einem persönlich bekannten Fall, in dem eine Person Impfungen, auch gegen Covid-19, grundsätzlich positiv gegenüberstehe. Allerdings sei die Person skeptisch gegenüber den aktuell verimpften Vakzinen, was Nebenwirkungen und häufige Nachimpfungen angehe und sei deswegen noch nicht geimpft. Diese Person vertraue stattdessen auf die Totimpfstoffe, von denen einer noch in diesen Monat verfügbar sein soll.
"Während man Impfverweigerer vermutlich überhaupt nicht in einen konstruktiven Dialog bringen kann, glaube ich, dass Nuvaxovid für viele Impfskeptiker eine Option wäre."
Andersdenkende gehören zur Demokratie
Wenn sich Menschen intensiv Gedanken über ihre eigene Gesundheit und auch über die der gesamten Gesellschaft machten, sollte dies nicht zur Spaltung der Gesellschaft führen, sondern es sei Ausdruck einer funktionierenden Demokratie, so Rößle. Er habe die Erfahrung gemacht, dass viele Ungeimpfte die Impfung nicht komplett verweigern. Rößle unterscheidet zwischen Impfskeptikern und Impfverweigerern, die man nicht über einen Kamm scheren und pauschal als Corona-Leugner oder Querdenker verurteilen könne.
Impfpflicht dennoch legitimes Mittel
Doch auch wenn der Landrat die Argumente der Impfskeptiker nachvollziehen kann, erteilt er einer möglichen Impfpflicht keine Absage. Auch das gehöre zur Demokratie, dass der Staat eine Impfpflicht anordnen kann, wenn Intensivstationen überlaufen und sich das Gesundheitssystem nicht anders schützen lässt. Aus seiner Sicht sind auch die aktuellen Impfstoffe vertrauenswürdig, die kommenden Totimpfstoffe könnten aber gerade unter Ungeimpften noch einmal die Impfbereitschaft erhöhen.