Die Bürgerinnen und Bürger von Dischingen (Kreis Heidenheim) haben sich am Sonntag gegen den Bau eines neues Rathauses ausgesprochen, das den Planungen zufolge rund 7,5 Millionen Euro kosten sollte. In einem Bürgerentscheid stimmten 57 Prozent gegen die Pläne der Verwaltung.
Das ist ein demokratisches Votum und das akzeptieren wir natürlich.
"Das ist ein demokratisches Votum und das akzeptieren wir natürlich", sagte Dischingens Bürgermeister Dirk Schabel am Montagvormittag dem SWR. Rund 60 Prozent der Wahlberechtigten hatten ihre Stimme abgegeben.

Neubau in Dischingen hätte 7,5 Millionen Euro kosten sollen
Schabel war es nicht gelungen, die Dischinger trotz mehrerer Einwohnerversammlungen von den Neubauplänen zu überzeugen. Der Gemeinderat hatte sich zuvor für den 7,5 Millionen teuren Neubau entschieden. Die Kosten dafür waren in den vergangenen Jahren immer weiter gestiegen.
Die Gemeinde habe "in der Vergangenheit viel Zeit und Energie in das Projekt gesteckt", bedauerte der Bürgermeister. Eine halbe Million habe sie selbst schon investiert. 1,1 Millionen Euro an Fördergeldern müsse sie nun zurückgeben. Dischingen müsse jetzt andere Wege finden, die Verwaltung unterzubringen.
Debatte um Kosten in Millionenhöhe Bürgerentscheid zum geplanten neuen Rathaus in Dischingen
Die Gemeinde Dischingen braucht ein neues Rathaus. Doch weil vielen der geplante Neubau zu teuer ist, gibt es nun einen Bürgerentscheid. Die Verwaltung kämpft für ihr Vorhaben.
Der Sprecher der Bürgerinitiative, Andreas Mas Casellas, freute sich über die hohe Wahlbeteiligung. Der "Heidenheimer Zeitung" sagte er: "Wichtig ist, dass wir fair und ordentlich miteinander umgegangen sind und das auch weiterhin tun."
Die Initiative hatte für das Bürgerbegehren ausreichend Unterschriften gesammelt. Aus Sicht der Kritiker sind rund 7,5 Millionen Euro für ein neues Rathaus in Dischingen zu viel. Es fehle zudem ein Gesamtkonzept für die Ortsmitte, so die Bürgerinitiative.