Rund 3.000 Menschen haben am Freitagabend in Ulm erneut unangemeldet gegen die Corona-Politik demonstriert. Es waren weniger als zuletzt. Sie zogen diesmal nicht von Ulm nach Neu-Ulm, sondern wählten eine andere Route über die Neue Straße, Frauen- und Karlstraße.
Vor dem Gebäude der "Südwest Presse" riefen sie laut Zeitung "Lügenpresse", begleitet von Trillerpfeifen und Trommeln. Auf dem Münsterplatz traf der Tross auf eine Gegendemonstration mit rund 200 Teilnehmenden. Dort sprach unter anderem die Leiterin der KZ-Gedenkstätte Oberer Kuhberg, Nicola Wenge.

Polizei setzte auf Deeskalation
Die Polizei war mit einer Hundertschaft vor Ort, um für die Sicherheit der Versammlungen zu sorgen. Dabei setzten die Beamten nach eigenen Angaben auf Deeskalation. Deshalb war auch ein Anti-Konflikt-Team im Einsatz. Wegen der in der Stadt Ulm geltenden Allgemeinverfügung und der damit verbundenen Maskenpflicht hatte die Polizei schon vor der nicht angemeldeten Versammlung knapp 200 Teilnehmende angesprochen und auf die Maskenpflicht hingewiesen, weitere 200 Personen während des Umzugs. Dennoch trugen viele Teilnehmerinnen und Teinehmer keine Maske.

Flasche auf Polizisten geworfen
Einer der Demonstrierenden soll laut Polizei eine Flasche auf einen der eingesetzten Beamten geworfen haben, der dadurch leicht verletzt wurde. Der Werfer muss nun mit einer Strafanzeige rechnen. Vier Personen wurden wegen Beleidigung, Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz und gegen das Vermummungsverbot angezeigt. Darüber hinaus ermittelt die Polizei gegen zwei Personen, die im Verdacht stehen, die nicht angemeldete Versammlung geleitet zu haben und gegen mehr als 40 Teilnehmende, weil sie gegen die Maskenpflicht verstoßen haben.