Menschen laufen bei Protestaktion gegen Corona-Maßnahmen durch die Innenstadt von Ulm (Foto: SWR, Philipp Link-Ehnert)

Vorläufige Festnahmen nach Gewalt

Polizei ermittelt: Rechte Szene mischt sich unter Corona-Proteste in Neu-Ulm

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Zwei Polizeibeamte und eine -beamtin sind bei einer Auseinandersetzung mit Teilnehmern eines Aufzuges gegen Corona-Maßnahmen in Neu-Ulm verletzt worden. Bei den Tatverdächtigen sieht die Polizei einen Bezug zur rechten Szene.

Am Freitag ist es in Neu-Ulm zu einem koordinierten und gewalttätigen Vorgehen von Versammlungsteilnehmern gegen Polizeibeamte gekommen, teilte das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West am Montag mit. Nach der unangemeldeten Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen werde nun gegen rund 15 Teilnehmende ermittelt.

Demo gegen Corona mit Teilnehmern aus der rechten Szene

Vier Teilnehmer seien mit Mützen und Schals vermummt gewesen. Gut ein Dutzend Teilnehmer habe zudem versucht, eine Polizeikette zu durchbrechen und dazu körperlichen Kontakt mit den Beamten gesucht. Die Polizei identifizierte bislang fünf Verantwortliche und nahm diese vorläufig fest. Sie kommen aus den Landkreisen Günzburg, Reutlingen und dem Alb-Donau-Kreis und sind zwischen 25 und 35 Jahre alt. 

Drei der Tatverdächtigen seien der rechten Szene zuzuordnen, heißt es weiter. Diese hätten sich unter die ansonsten friedlichen Teilnehmer gemischt. Gegen rund 15 Personen werde wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, wegen Körperverletzungsdelikten und Landfriedensbruchs ermittelt.

"Eine solch gewalttätige Entwicklung toleriert die Polizei nicht."

Bei dem Protestzug seien zudem vielfach Mindestabstände nicht eingehalten worden. Künftig sollen mehr Einsatzkräfte unterwegs sein, so die Polizei. Die Polizei kann bei nicht angemeldeten Versammlungen zudem Beschränkungen erlassen und den Aufzugsweg vorgeben.

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SWR