Der 63-Jährige aus Königsbronn bei Heidenheim ist Busfahrer bei einer Reisefirma in Bartholomä (Ostalbkreis) und war am Freitag in Richtung ukrainische Grenze unterwegs. Wir haben ihn auf der Fahrt mit dem Reisebus in Rumänien erreicht, mit ihm über seine Motivation und die Erfahrungen seiner ersten Fahrt vor einer Woche gesprochen.
SWR: Herr Cakar, wen genau wollen Sie abholen?
Renan Cakar: Wir werden vor Ort 22 kranke Kinder abholen und sie direkt nach Berlin in die Charité bringen, damit sie dort weiterbehandelt werden können. Im Bus sind zwei Sanitäter, eine Übersetzerin und zwei Busfahrer.

Das wird kein einfacher Transport werden.
Es wird für uns Busfahrer sehr emotional werden. Für die Sanitäter nicht, denke ich, weil sie Vollprofis sind. Aber nichtsdestotrotz werden wir uns bemühen, die Kinder so sicher wie möglich nach Berlin zu bringen.
Worauf stellen Sie sich jetzt ein?
Wir wissen im Moment noch nicht, was auf uns zukommt. Die erste Fahrt war definitiv einfacher, da hatten wir keine kranken Kinder dabei. Dieses Mal können wir die Kinder wahrscheinlich nicht in Arm nehmen und sie trösten. Aber wir haben Spielsachen und Kuschelkissen dabei, Decken sind hier an Bord und was die Verpflegung angeht sind wir auch bestens ausgestattet.
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Was haben Sie bei der ersten Fahrt erlebt?
Auch die war sehr, sehr emotional. Die Mütter hatten sehr viel Angst. Wir hatten auch drei Opas dabei und konnten sie beruhigen. Und als wir in Deutschland waren, habe ich auf Englisch gesagt: 'Welcome to good old Germany' - und dann gab es ein Riesengeschrei im Bus. Sie haben sich alle gefreut und dann war alles in Ordnung.
Sie fahren dorthin mit dem Bus - und die Firma Grötzinger, bei der Sie angestellt sind, hat nichts dagegen?
Natürlich hat die nichts dagegen. Dass sie den Bus stellen, finde ich eine überragende Sache. Hier nochmal direkt ein Dankeschön an unser Team!
Das heißt, das ist alles ehrenamtlich?
Natürlich.
Werden Sie noch ein drittes Mal fahren?
Weiß ich noch nicht, aber ich denke schon.