Immer mehr Menschen fliehen vor dem Krieg gegen die Ukraine, der am Freitag genau vor einem Jahr mit einem russischen Angriff begann. Vor allem Kinder und Frauen leiden unter der Situation und sind auf der Flucht. Viele möchten helfen. Auch Busunternehmen aus der Region engagieren sich, wie etwa eine Reisefirma von der Ostalb. Einer ihrer Busfahrer, Tom Pelz aus Heidenheim, hat mit Kollegen schon dreimal Kinder von der ukrainischen Grenze abgeholt.
Busfahrer Tom Pelz erinnert sich noch genau daran, wie er vor etwa einem Jahr die ersten Geflüchteten an der ukrainischen Grenze abholte, um mit ihnen Richtung Deutschland zu fahren: "Es war erschreckend zu sehen, wie die kleinen Kinder so herumirrten. Die Mütter, die kein Gepäck hatten, wenig Geld, wenig zu Essen, orientierungslos, in der Hoffnung, das Glück zu haben, einen Platz im Bus nach Deutschland zu erwischen", berichtet er in einem Interview im SWR.
"Unser jüngster Fahrgast war gerade mal sechs Monate alt."
Der jüngste Fahrgast sei damals gerade mal sechs Monate alt gewesen, erinnert sich Busfahrer Tom Pelz. Es seien auch viele Jugendliche dabei gewesen, meist unterwegs mit Verwandten oder Bekannten. Manche Eltern sind aus Platzgründen im Bus nicht gleich mitgekommen und "mussten dann nachreisen", so Pelz.

Kranke Kinder unter den Reisenden
Dreimal war der Busfahrer mit Kollegen unterwegs, um Menschen von der ukrainischen Grenze abzuholen. Einmal seien auch einige kranke Kinder dabei gewesen, die "eigentlich gleich in die Charité nach Berlin gemusst hätten". Doch man habe an den Grenzen, vor allem in Ungarn, sehr lange warten müssen, erinnert er sich. Bis zu 45 Stunden habe er für eine Fahrt von der ukrainischen Grenze bis nach Berlin gebraucht.
Angst vor dem Krieg gegen die Ukraine spürbar
Am Anfang sei es im Bus noch recht unruhig gewesen. Die Angst der Geflüchteten vor dem Krieg sei stark spürbar gewesen. "Viele waren ja mit dem Bus von Kiew in der Ukraine bis an die Grenze gereist und da gab es unterwegs Zwischenstopps wegen Bombenangriffen. Sie mussten dann immer wieder in Schutzbunker", sagt Pelz und vermutet, dass manche mehrere Tage unterwegs waren, um kleine Strecken zurückzulegen."
Nach Flucht vor dem Krieg Geborgenheit geben
"Wir haben immer versucht, gegenüber den Reisenden Stärke zu zeigen, um ihnen ein Gefühl der Sicherheit zu geben", erzählt der Busfahrer. Dabei hat er selbst die Situation als Familienvater schon sehr emotional erlebt. Doch das habe er in dem Moment hintenangestellt. Er und seine Kollegen würden jederzeit wieder helfen.