- Klares Votum beim Bürgerentscheid in Nersingen
- Widerstand von Eltern und Initiativen gegen Schließung der Grundschule
- Unterstützung von Drogerieunternehmer für Erhalt der Schule
Nach monatelangem Hin und Her in Nersingen (Kreis Neu-Ulm) lagen sich die Anhänger der Bürgerinitiative "Rettet die Grundschule Oberfahlheim" am Ende in den Armen. Sie hatten knapp eineinhalb Jahre für den Erhalt der Schule gekämpft, Unterschriften gesammelt und waren mit Transparenten durch den Ort gezogen.
Klares Votum beim Bürgerentscheid in Nersingen
Die Einwohnerinnen und Einwohner haben mit 74,4 Prozent für den Erhalt der Grundschule im Ortsteil Oberfahlheim gestimmt. Damit wurde das notwendige Quorum deutlich übertroffen. Die Wahlberechtigten in der Gemeinde sollten beim Bürgerentscheid am Sonntag folgende Frage beantworten: Sind Sie dafür, dass die Gemeinde Nersingen ihre Sachaufwandsträgerschaft auf die Schulgebäude in Nersingen und Straß beschränkt und daher die Sachaufwandsträgerschaft für das Schulgebäude in Oberfahlheim mittelfristig beendet?

Im April 2021 votierte der Gemeinderat mit 15 zu 6 Stimmen für das Aus der in die Jahre gekommenen kleinen Grundschule in Oberfahlheim. Die Leiterinnen der Nersinger Grundschulen hatten im Vorfeld der Ratssitzung ein neues Schulkonzept mit moderneren Lernbedingungen und pädagogischen Möglichkeiten erläutert. Die einhellige Empfehlung der Schulleiterinnen: Das Konzept lässt sich besser in einer dafür ertüchtigten Nersinger Grundschule umsetzen, als mit einem sanierten Schulgebäude in Oberfahlheim.
Widerstand von Eltern und Initiativen gegen Schließung der Grundschule
Nach massiver Kritik nahm das Gremium seine Entscheidung wieder zurück und legte die Zukunft in die Hände der Bürger. Die Gemeindeverwaltung Nersingen bezog allerdings zu Vorwürfen des Fördervereins Fahlheim Stellung und veröffentlichte einen Faktencheck auf ihrer Internetseite.
Ulmer Drogeriechef will Geld spenden Bürgerentscheid über Zukunft der Grundschulen in Nersingen
In Nersingen (Kreis Neu-Ulm) wird es einen Bürgerentscheid über die Zukunft der Grundschulen geben. Das hat der Gemeinderat am Dienstagabend mit knapper Mehrheit entschieden.
Der Förderverein Fahlheim gründete die Gruppe "Rettet die Grundschule Oberfahlheim". Ein Argument: Der Schulweg von 2,7 Kilometern nach Nersingen sei für Grundschüler nicht zumutbar.
Laut Befürwortern ist ein Erhalt der Schule auch wegen einer künftig größeren Einwohnerzahl nötig. Der Verein sieht zudem Rechenfehler bei den Planungen der Gemeinde. Diese wiederum reagierte mit einer Broschüre mit Zahlen und Daten unter anderem zu erwartbaren Schülerzahlen und erwarteten Einsparungen.
Unterstützung von Drogerieunternehmer für Erhalt der Schule
Der Ulmer Drogerieunternehmer Erwin Müller will die Grundschule retten. Der Milliardär will sich maßgeblich an den Sanierungskosten oder dem Neubau der Schule beteiligen. Er habe ein bemerkenswertes Angebot gemacht, sagte ein Sprecher des Fördervereins Fahlheim.
Die drittte Bürgermeisterin, Sabine Krätschmer, sagte am Montag dem SWR, die Gemeinde Nersingen wisse nicht genau, wie viel der Unternehmer zur Sanierung der Grundschule Oberfahlheim beisteuern wolle. Es sei nun von einer Million Euro Zuschuss die Rede, "allerdings nur bei einer Generalsanierung." Müller habe darüber nie mit der Verwaltung direkt gesprochen, "wir haben nur die Informaitionen der Bürgerinitiative."
Förderverein will Schule nach Erwin Müller benennen
Im Oktober hatten 250 Kinder mit ihren Eltern für den Erhalt der Grundschule demonstriert. Das erweckte auch die Aufmerksamkeit des 89-jährigen Drogerieunternehmers, der dort zur Schule gegangen war. Sollte die Schule bestehen bleiben, will der Förderverein die Grundschule Oberfahlheim in die Erwin Müller Grundschule umbenennen.
Nach der Sommerpause wird sich der Gemeinderat Nersingen laut Sabine Kretzschmer mit dem Thema Sanierung der Grundschule Oberfahlheim befassen.