
Die größten Profiteure der Fördersumme von 44,5 Millionen Euro sind laut Landrat Joachim Bläse (CDU) zahlreiche Kommunen im Ostalbkreis. Darunter unter anderem Schwäbisch Gmünd, Ellwangen, Gschwend, Bopfingen und Aalen. Es ist ein "Freudentag" für den Ostalbkreis, sagte Bläse. Viele der Kommunen hätten auf den Startschuss seitens des Landes gewartet. Denn in den meisten Kommunen sei man bereits kurz vor dem Ausbau.
Zu den Kommunen gehören außerdem Böbingen, Eschach, Essingen, Gögglingen, Lauchheim, Neresheim, Obergröningen, Oberkochen, Rainau, Ruppertshofen und Schechingen.
"Man hat zunächst auf die private Wirtschaft gesetzt und die hat völlig versagt."
Auch die Kreise Heidenheim und Schwäbisch Hall haben an diesem Montag eine Förderung von mehreren Million Euro für den Breitbandausbau erhalten. Der größte Anteil der mehr als 60 Millionen Euro geht jedoch an den Ostalbkreis. Das liege jedoch nicht daran, dass dieser hinter anderen Kreisen beim Internetausbau zurückliege. "Wir sind schon sehr weit", sagte Bläse. Das Problem des Breitbandausbaus sei ein deutschlandweites. "Man hat zunächst auf die private Wirtschaft gesetzt und die hat völlig versagt", erläuterte Bläse.
Förderung geht vor allem an kleinere Kommunen
Gerade in Flächenlandkreisen wie dem Ostalbkreis gebe es aber viele kleine Kommunen, allein rund 40 Gehöfte und Einzelwohnplätze. "Da kann das nicht funktionieren", sagte Bläse. Telekommunikationsanbieter bauen dort aus, wo es auch genügend Kundendaten gebe. Kleine Kommunen seien da einfach oft uninteressant und lohnten sich nicht.
Daher sei gerade solch eine Förderung für die kleineren Gemeinden und Städte ein wichtiges Signal. Kommunen könnten Förderungen von bis zu 90 Prozent vom Land erhalten. Den Rest finanziere dann der Landkreis oder die Kommune.
Breitbandausbau im Ostalbkreis ist "Kraftakt der nächsten Jahre"
Die insgesamt 42 Städte und Gemeinden im Ostalbkreis haben laut dem Landrat ein Auftragsvolumen von 150 Millionen vorbereitet. Die Aufträge befänden sich jetzt in der Ausschreibung, die Umsetzung soll bis 2022 erfolgen. Die Förderung durch das Land sei eine Garantie für die Kommunen, dass das, was sie geplant haben, auch finanziert werde. Der Breitbandausbau ist laut Bläse aber dennoch "ein Kraftakt der nächsten Jahre". Man müsse dafür sorgen, dass der Ostalbkreis für Schulen und Wohnplätze interessant bleibt. Gerade in Zeiten, in denen Menschen mehr im Homeoffice arbeiten, zeige wie sehr der Kreis den Breitbandausbau brauche, so Bläse.
Der Landtagsabgeordnete Winfried Mack (CDU) begrüßte die Förderung für den Ostalbkreis. "Wir sind hier bereits sehr gut aufgestellt, jetzt können auch die letzten Lücken geschlossen werden", schrieb der Politiker aus Ellwangen auf Facebook. Schnelles Internet müsse wie Wasser und Strom in jedem Haus verfügbar sein.