Die Beschäftigen von Bosch AS in Schwäbisch Gmünd (Ostalbkreis) kämpfen gegen den geplanten Stellenabbau. Die IG Metall hatte am Dienstag zu einer weiteren Kundgebung aufgerufen.
Beschäftigte mehrerer Unternehmen von der Ostalb haben an der Kundgebung der Belegschaft von Bosch AS in Schwäbisch Gmünd beteiligt, berichtet Heike Madan von der IG Metall. Ihr zufolge protestierten mehrere Hundert Menschen gegen den geplanten Stellenabbau bei dem Automobilzulieferer.
Vertreter anderer Bosch-Standorte solidarisieren sich mit Schwäbisch Gmünd
Am Montag war eine Betriebsversammlung bei Bosch aus dem Ruder gelaufen. 70 Vertreter von Bosch Werken aus ganz Deutschland waren gekommen. Sie wollen ihre Solidarität zeigen und die gegenseitige Unterstützung, über die Standorte hinweg, sagt der Gmünder Betriebsratsvorsitzende Claudio Bellomo.
Die Leute haben Angst. Sie haben viele Fragen.
Die Versammlung sei dann "voll eskaliert", so Bellomo, "weil der Arbeitgeber zu keinerlei Zugeständnissen bereit ist, was Zukunft, was Standortsicherung angeht." Nachdem er die Betriebsversammlung bei Bosch abgebrochen hat, gab es noch viele Diskussionen und viele Fragen, die er beantworten sollte. "Die Leute haben Angst. Sie haben viele Fragen. Es gibt eine große Unsicherheit im Betrieb", sagt Bellomo im Gespräch mit dem SWR.
Autozulieferer streicht allein dort 1.300 Stellen Stellenabbau bei Bosch: Schwäbisch Gmünd trifft es besonders hart
Der Autozulieferer Bosch will am Standort Schwäbisch Gmünd 1.300 Stellen in seiner Lenkungssparte streichen. Oberbürgermeister Arnold sprach von einem "extrem schweren Schlag".
Früher waren es einmal 6.000 Beschäftigte bei Bosch in Gmünd. Heute sind dort etwa 3.500 Menschen beschäftigt. Wenn das Unternehmen seine Pläne so durchsetzt wie angekündigt, werden es in Zukunft noch 1.550 sein. Für den Betriebsratsvorsitzenden Claudio Bellomo ein schlimmer Gedanke. Nicht nur er arbeitet bei Bosch in Gmünd, auch zig Familienmitglieder in den verschiedensten Abteilungen.
Es reißt einem fast das Herz aus der Brust.
Bosch sei eine Familie für ihn und auch für die anderen Beschäftigten. Der angekündigte Stellenabbau, das betreffe nicht nur die Angestellten selbst, sondern die ganze Region, die ganze Stadt. Noch ist Bosch der größte Arbeitgeber in Schwäbisch Gmünd.

Auch Stadt und OB zeigen sich solidarisch
Auch Oberbürgermeister Richard Arnold (CDU) hatte laut IG Metall zur Teilnahme an der Protestaktion aufgerufen. Nach einem Bericht der "Rems-Zeitung" forderte er den Konzern bei der Kundgebung auf, sich bis 2035/36 zum Standort Gmünd zu bekennen, die Ausbildung dort zu behalten und die Menschen in den Mittelpunkt der Diskussion zu stellen.
Es geht um Zusammenhalt und Unterstützung, sagte die IG-Metall Bevollmächtigte Heike Madan im Vorfeld dem SWR. "Wir spüren jetzt schon und erleben jetzt schon ein sehr großes Solidarität, auch von den Bürgerinnen und Bürger von Schwäbisch Gmünd, der Region Schwäbisch Gmünd. Denn bei Bosch hängen natürlich ganze Familien, die ganze Region mit dran."