Wie gut funktioniert die Zusammenarbeit von Polizei, Rettungskräften und Kliniken bei Einsatzlagen mit vielen Toten und Verletzten? Im Fachjargon nennt man das "Massenanfall von Verletzten", kurz: MANV. Im Falle der Großübung in Ulm im weitgehend leerstehenden Blautalcenter waren die Beteiligten zufrieden.
Bei den sogenannten MANV-Lagen geht es um schnelle Entscheidungen, um Klassifizierung von Verletzten - und bei der Ulmer Großübung auch um ein Bedrohungsszenario durch bewaffnete Täter.

Zahlreiche Polizeikräfte mit Helm, schusssicheren Westen und Übungs-Maschinenpistolen liefen herum, erkundeten die Lage, halfen Verletzten. Die Polizei stellte "Verbesserungspotentiale in manchen Bereichen" fest, nannte allerdings keine Details. Insgesamt habe die Übung gezeigt, dass man auf "entsprechende Lagebewältigungen gut vorbereitet" sei.
Eine Übungsmöglichkeit in dieser Größenordnung hatten wir noch nicht.
Großübung in Ulm: Bundeswehrkrankenhaus hält Konzept für "stabil und durchhaltefähig"
Ähnlich sieht das das Bundeswehrkrankenhaus Ulm. Der Leiter der Öffentlichkeitsarbeit, Stefan Dollowski, sagte dem SWR, es gab "Kleinigkeiten, die nicht rund liefen". Da fehlte mal eine Kamerahalterung, dort wurde eine Liege nicht optimal fürs Umbetten platziert. All dies ließ sich aber laut Dollowski durch Improvisation beheben.
Das Gesamtkonzept sei jedoch "stabil und durchhaltefähig". Und eine Übungsmöglichkeit in dieser Größenordnung war offenbar eine große Chance: "Das hatten wir bislang noch nicht", so Dollowski.
Szenario mit Toten und Schwerverletzten Großübung der Rettungskräfte in Ulm
Im Blautalcenter in Ulm üben Rettungskräfte am Samstagnachmittag den Einsatz bei einer lebensbedrohlichen Situation. 130 Menschen stellen dabei Opfer und Verletzte dar.
Junge Kollegen konnten sich mit erfahrenen Kräften austauschen
Die "Stabsstelle Resilienz- und Krisenmanagement am Universitätsklinikum Ulm" betonte die "enge und reibungslose Zusammenarbeit aller Beteiligten" - sowohl innerklinisch, als auch mit den externen Blaulichtorganisationen. Die Übung bot zudem jungen Ärztinnen und Ärzten und auch weniger erfahrenen Mitarbeitenden die Gelegenheit, Seite an Seite mit klinisch erfahrenen Expertinnen und Experten zu lernen.

Insgesamt waren 1.100 Kräfte an der Großübung beteiligt - eine extreme Herausforderung mit viel Stress, viel Lärm und viel Technik. Der Dank der Polizei ging an die vielen ehrenamtlich Helfenden und die Statisten.