Während in Baden-Württemberg alles bleibt wie gehabt, lockert Bayern zwischen dem 23. Dezember und 9. Januar leicht die Besuchsregeln für Pflegeheime und Krankenhäuser. Die Test- und Maskenpflicht bleibt jedoch auf beiden Seiten der Donau bestehen.
Mehr Eigenverantwortung bei Besuchen
Manche Einrichtungen in Ulm und Neu-Ulm kontrollieren streng, einige setzen in der Weihnachtszeit vermehrt auf Eigenverantwortung der Besucherinnen und Besucher.
"Es ist eine richtige Erleichterung", sagt Heidi Sawatzki, Leiterin der Seniorenheime der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Neu-Ulm und Weißenhorn. Die bisher geschlossene Türe der beiden Einrichtungen steht nun pünktlich zu Weihnachten offen - symbolisch gesehen. Testnachweise würden noch in Stichproben kontrolliert, erklärte Sawatzki dem SWR.
Auch Pflegekräfte mussten Türen für Besuche öffnen
Bisher war die Eingangstür tatsächlich zu. Angehörige mussten klingeln, um in die Einrichtung zu kommen. Zu Geschäftszeiten habe das die Verwaltung übernommen. Außerhalb dieser Zeiten mussten Pflegekräfte dann ihre Arbeit unterbrechen, um den Besucherinnen und Besuchern die Tür zu öffnen und die Tests zu kontrollieren.
In Bayern können Einrichtungen wie Pflegeheime selbst entscheiden, wie streng sie die Regeln aus dem Infektionsschutzgesetz interpretieren. Auch jetzt bleibt die Entscheidung bei ihnen, ob und wie weit sie die Erleichterungen umsetzen. Mit den neuen Lockerungen der Bayerischen Staatsregierung hat sich die AWO für eine offene Tür entschieden.
Lockerungen in Bayern wie Einrichtungen damit umgehen
Zwischen dem 23. Dezember und dem 9. Januar lockert Bayern die Testregeln für Pflegeheime und Krankenhäuser. In Ausnahmefällen sind auch Selbsttests erlaubt. Außerdem gilt ein Testnachweis für mehrere Einrichtungen. So sollen Besucherinnen und Besucher, aber auch Einrichtungen entlastet werden.
Für Einrichtungsleiter Ralf Waidner vom SeniorenWohnen BRK in Neu-Ulm ändert sich durch die Lockerung nichts. Man habe sich schon zuvor für sporadische Kontrollen entschieden. Das Probleme sieht er eher in der weggefallenen Maskenpflicht im bayerischen ÖPNV.
Die Angehörigen fahren möglicherweise ohne Mundschutz mit Bus und Bahn, und in der Einrichtung müsse dann die FFP2-Maske her. Das stößt zum einen oft auf Unverständnis bei seinen Pflegekräften, die durchgängig den Mundschutz tragen müssen. Zum anderen haben Besucherinnern und Besucher auch oft keine Maske mehr dabei - weil man sie nirgends mehr braucht.
Seniorenheime in Ulm unterschiedlich streng bei Testkontrollen
Auch auf der baden-württembergischen Seite der Donau sind für einen Besuch ein negativer Test sowie das Tragen einer FFP2-Maske nötig. Viele der Ulmer Einrichtungen setzen bei den Tests auf die Eigenverantwortung der Angehörigen.
"Es gibt keine Schleuse, in der man seinen Test vorzeigen muss", so eine Sprecherin der Evangelischen Heimstiftung. Man freue sich einfach auf die Angehörigen, denn gerade an Weihnachten sei Besuch besonders wichtig.
So handhabt es auch das Ulmer Seniorenheim St. Anna-Stift in der Zeitblomstraße. Mitarbeitende haben das Recht, die Angehörigen zu kontrollieren. Das sei jedoch bei jedem einzelnen Besuch personell nicht möglich, erklärte Heimleiter Robert Kiesinger. Und: Wer bei einer Kontrolle keinen Test hat, bekommt Hausverbot.
Im Seniorenzentrum Bethesda in Ulm hingegen wird noch jeder Besuch kontrolliert. Man kann aber auch einen Test vor Ort machen, so Einrichtungsleiter Volker Ehret.
Im Vergleich zum vorigen Jahr ist die Stimmung nach seiner Aussage deutlich entspannter. Alle halten sich an die Regeln und alle freuen sich auf Besuche. Für alle, die während der Feiertage nicht bei ihren Familien sein können, gibt es im Seniorenzentrum an der Donau Weihnachtsfeiern im kleinen Kreis.
Teils auch zwei Besucher gleichzeitig erlaubt
Ein Haus weiter, in der Geriatrischen Akutklinik des Bethesdas sowie in der Uniklinik Ulm hat man für die Feiertage um Weihnachten und Silvester die Besuchsregeln gelockert: Statt nur einem Besucher oder einer Besucherin pro Patient dürfen am 24., 25., 26. und 31. Dezember sowie am 1. Januar zwei Menschen für eine Stunde gleichzeitig kommen.
An den Universitäts- und Rehabilitationskliniken Ulm (RKU) sowie an den Kliniken Ostalb bleiben die Besuchsregeln dagegen während der Feiertage unverändert.