Am Rathaus von Schwäbisch Gmünd gibt es auch in diesem Jahr wieder einen übergroßen Adventskalender. Die 24 Fenster des Gebäudes sind die Türchen, hinter denen sich eine besondere Überraschung verbirgt: Ein Preis wartet auf Gewinnerinnen und Gewinner, die abends auf dem Rathausbalkon ermittelt werden. Wer ein Los kauft, bekommt aber nicht nur eine Gewinnchance auf Sachpreise und Gutscheine, sondern auch einen handgefertigten Deko-Artikel aus gerettetem Holz. Und dass Adventskalender manchmal auch lebendig sein können und nie aus der Mode kommen, hat auch SWR-4 Reporterin Isabella Hafner erfahren:
Holzsägearbeiten als Lose für Adventskalender
Bei der Ausrichtung der Aventsverlosung in Schwäbisch Gmünd kooperiert die Stiftung Haus Lindenhof, die sich für Menschen mit Behinderung einsetzt, wieder mit dem Handels- und Gewerbeverein in Schwäbisch Gmünd (HGV) und der Stadtverwaltung. Mitarbeitende der Vinzenz von Paul Werkstatt haben die Holzsägearbeiten, die als Lose dienen, gefertigt. Über 2.000 davon, dieses Jahr in Form eines Herzens, sind in den Geschäften des Gmünder Einzelhandels erhältlich. Noch den ganzen Dezember über findet täglich auf dem Rathausbalkon die Losziehung statt, untermalt von Darbietungen des Staufersaga-Vereins.

"Kunstvolle Weihnacht" - übergroßer Adventskalender in Bopfingen
In Bopfingen lässt die Aktion "Kunstvolle Weihnacht" das Rathaus in Form eines übergroßen Adventskalenders in weihnachtlichem Glanz erscheinen. Beim Adventskalender im XXL-Format öffnen bis zum 24. Dezember täglich um 18 Uhr Kinder in Engelsgewändern eines der großen Kunstwerke, die sich hinter den Kalendertürchen verbergen. Kunstschaffende aus der Region haben für jeden Tag eine vorweihnachtliche Botschaft in Form eines Gemäldes gestaltet. An dem Projekt haben sich nach Auskunft der Stadt auch Hobbykünstler, Schulklassen, Kindergärten und Kirchengemeinden beteiligt. Sie haben sich dabei gemeinsam dem Thema "550-Jahre Herlin-Altar in der Stadtkirche St. Blasius" gewidmet.
Lebendiger Adventskalender in Aalen
Um die reine Freude am Zusammensein geht es in Aalen: Bis Weihnachten lädt allabendlich ein anderer Mensch zu sich nach Hause ein, berichtet der evangelische Pfarrer Bernhard Richter. Man habe gemeinsam eine Liturgie entwickelt, also einen Ablauf, mit einem Psalm, einigen Liedern "und, wenn's geht, auch mit ein bisschen Gebäck und Beisammensein." Die Adventsrunde finde bewusst vor der Tür statt, damit nicht das Gefühl aufkomme, den anderen übertrumpfen zu müssen bei der Bewirtung oder dem Putzen. Stattdessen werden oft Fenster oder der Vorgarten geschmückt: "Damit man sieht, da ist um 18 Uhr der lebendige Adventskalender."
So einen "Menschen-Treff-Kalender" gibt es auch in Dischingen im Kreis Heidenheim. In Neu-Ulm Finningen trifft man sich jeden Abend beim traditionellen Adventsfensterln des Obst- und Gartenbauvereins, und in den Giengener Teilorten Sachsenhausen und Hohenmemmingen gehen stattdessen quasi Maria und Josef auf Herbergssuche, wie in der Bibel. Die Idee sei, so der evangelische Kirchengemeinderat Gerhard Appel, Maria und Josef aus der Weihnachtskrippe von Mädchen aus der Kinderkirche in einem geschmückten Koffer Abend für Abend von Haus zu Haus bringen zu lassen. "In der Hoffnung, dass die Menschen vielleicht stille Momente finden, in denen sie diese Figuren aufstellen und sich so wieder intensiver mit dem Kern der Adventszeit beschäftigen." Am nächsten Tag geht die Herbergssuche weiter, bis Maria und Josef an Heiligabend in die Weihnachtskrippe in der Kirche zurückkehren.