Die Ermittlungen wegen des Verdacht falscher Corona-Impfungen laufen gegen eine Hausarztpraxis aus Wemding. (Foto: BR, Judith Zacher)

Amtsgericht Nürnberg verhängt Berufsverbot

Nach Impfskandal: Wemdinger Hausarzt darf nicht mehr praktizieren

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Das Amtsgericht Nürnberg hat gegen einen Hausarzt in Wemding (Kreis Donau-Ries) wegen Corona-Scheinimpfungen ein vorläufiges Berufsverbot verhängt.

Das teilte die Zentralstelle zur Bekämpfung von Kriminalität im Gesundheitswesen bei der Generalstaatsanwaltschaft Nürnberg am Donnerstag mit. Die Hauptverhandlung stehe noch aus.

Viele Patienten ohne Antikörper

Die Hausarztpraxis ist bereits seit Oktober geschlossen. Der Mediziner hatte den Ermittlungen zufolge Patienten Scheinimpfungen verabreicht, wie die Zentralstelle mitteilte. Die Patienten seien gutgläubig von einer Impfung gegen das Coronavirus ausgegangen, hätten jedoch keinerlei Antikörper entwickelt.

Ein Wemdinger Arzt wird beschuldigt, falsche Corona-Impfbescheinigungen ausgestellt zu haben. (Foto: BR, Judith Zacher)
Diese Schild hatte der Arzt zu Beginn der Ermittlungen ausgehängt. Die Praxis in Wemding bleibt nun weiter geschlossen.

Nach einer Untersuchung des Landratsamtes Donau-Ries im Oktober hatten 200 von 300 Betroffenen keine Antikörper gegen Corona im Blut. Bei den 100 Getesteten mit Antikörpern könne auch eine unerkannt durchgemachte Corona-Infektion der Grund sein.

Falsche Corona-Impfbescheinigungen ausgestellt

Zusätzlich soll der Arzt bei Patientinnen und Patienten, die sich nicht gegen Corona impfen lassen wollten, Impfungen in deren Impfpässe eingetragen haben. In beiden Fällen habe er dies auch gegenüber der Kassenärztlichen Vereinigung abgerechnet.

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SWR