Ein leerer Acker, im Hintergrund Häuser: Die Vergabe der 40 Bauplätze in Ulm-Jungingen wurde erneut gestoppt - wieder verzögert sich der Baubeginn. (Foto: SWR, Isabella Hafner)

Eilantrag beim Verwaltungsgericht

Vergabe von Bauplätzen in Ulm-Jungingen erneut gestoppt

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Torsten Blümke

Die Stadt Ulm hat die Vergabe von Bauplätzen im Stadtteil Jungingen zum zweiten Mal gestoppt. Erneut geht ein unterlegener Bewerber vor dem Verwaltungsgericht Sigmaringen dagegen vor.

Alles erneut auf Anfang? Die Stadt Ulm musste das Vergabeverfahren für Bauplätze im Stadtteil Jungingen nun schon zum zweiten Mal stoppen. Wieder wegen eines Eilantrags eines unterlegenen Bewerbers beim Verwaltungsgericht in Sigmaringen.

Die 40 Bauplätze in einem Neubaugebiet in UIm-Jungingen sind heiß begehrt. Beim ersten Vergabeverfahren gab es 1.700 Interessenten. Schon damals hatte ein Ehepaar gegen die Vergabekriterien geklagt und Recht bekommen. Die Stadt Ulm überarbeitete deshalb die Kriterien und startete das Verfahren neu. Diesmal meldeten sich gut 900 Bewerber.

Kinderreiches Paar fühlt sich bei Bauplatzvergabe benachteiligt

Doch der jetzt im März geplante Verkauf der Grundstücke kann wieder nicht beginnen. Wie ein Sprecher des Verwaltungsgerichts dem SWR sagte, klagt ein kinderreiches Ehepaar, das leer ausging, weil bei der Punktevergabe nur drei Kinder berücksichtigt wurden. Das Paar, das in Jungingen bauen möchte, habe mehr als drei Kinder. Das Verwaltungsgericht Sigmaringen muss nun erneut entscheiden, ob die Bauplatzvergabe rechtens war oder nicht.

Ein leeres Feld bei Ulm-Jungingen: Die Vergabe der 40 Bauplätze in Ulm-Jungingen wurde erneut gestoppt - wieder verzögert sich der Baubeginn. (Foto: SWR, Isabella Hafner)
Die Straßen sind schon gebaut - Einfamilienhäuser werden im neuen Baugebiet in Ulm-Jungingen vorerst wohl nicht entstehen.

Stadt Ulm ist zuversichtlich, den Rechtsstreit zu gewinnen

In einer ersten Reaktion zeigt sich Ulms Erster Bürgermeister Martin Bendel zuversichtlich, den Rechtsstreit zu gewinnen. Die neue Vergabeleitlinie sei nach intensiven Beratungen und nach den Vorgaben der ersten Gerichtsentscheidung gestaltet worden.

"Wir gehen fest davon aus, dass sie (die Vergabeleitlinie, Anm. der Redaktion) einer gerichtlichen Überprüfung Stand halten wird."

Die Stadt habe mit einer erneuten Klage gerechnet. Dennoch sei die Entwicklung ärgerlich für die betroffenen Familien, die seit Jahren auf einen Bauplatz warten.

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Interessenten über Stopp der Bauplatzvergabe informiert

Die Stadt Ulm habe diejenigen, die einen Zuschlag für ein Baugrundstück bekommen hatten, inzwischen über den Verkaufsstopp informiert. Die Verwaltung will die Betroffenen über den Ausgang des Gerichtsverfahrens informieren und auch darüber, wie es danach weitergeht.

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