Alles erneut auf Anfang? Die Stadt Ulm musste das Vergabeverfahren für Bauplätze im Stadtteil Jungingen nun schon zum zweiten Mal stoppen. Wieder wegen eines Eilantrags eines unterlegenen Bewerbers beim Verwaltungsgericht in Sigmaringen.
Die 40 Bauplätze in einem Neubaugebiet in UIm-Jungingen sind heiß begehrt. Beim ersten Vergabeverfahren gab es 1.700 Interessenten. Schon damals hatte ein Ehepaar gegen die Vergabekriterien geklagt und Recht bekommen. Die Stadt Ulm überarbeitete deshalb die Kriterien und startete das Verfahren neu. Diesmal meldeten sich gut 900 Bewerber.
Kinderreiches Paar fühlt sich bei Bauplatzvergabe benachteiligt
Doch der jetzt im März geplante Verkauf der Grundstücke kann wieder nicht beginnen. Wie ein Sprecher des Verwaltungsgerichts dem SWR sagte, klagt ein kinderreiches Ehepaar, das leer ausging, weil bei der Punktevergabe nur drei Kinder berücksichtigt wurden. Das Paar, das in Jungingen bauen möchte, habe mehr als drei Kinder. Das Verwaltungsgericht Sigmaringen muss nun erneut entscheiden, ob die Bauplatzvergabe rechtens war oder nicht.
Stadt Ulm ist zuversichtlich, den Rechtsstreit zu gewinnen
In einer ersten Reaktion zeigt sich Ulms Erster Bürgermeister Martin Bendel zuversichtlich, den Rechtsstreit zu gewinnen. Die neue Vergabeleitlinie sei nach intensiven Beratungen und nach den Vorgaben der ersten Gerichtsentscheidung gestaltet worden.
Die Stadt habe mit einer erneuten Klage gerechnet. Dennoch sei die Entwicklung ärgerlich für die betroffenen Familien, die seit Jahren auf einen Bauplatz warten.
Erneut Klage vor dem Verwaltungsgericht Frust nach Stopp der Bauplatzvergabe in Jungingen
Die Vergabe von Bauplätzen im Ulmer Stadtteil Jungingen sorgt für Enttäuschung auf allen Seiten: Die Verwaltung kämpft um ihren Gestaltungsspielraum, Bewerber um ein Leben im Heimatdorf.
Interessenten über Stopp der Bauplatzvergabe informiert
Die Stadt Ulm habe diejenigen, die einen Zuschlag für ein Baugrundstück bekommen hatten, inzwischen über den Verkaufsstopp informiert. Die Verwaltung will die Betroffenen über den Ausgang des Gerichtsverfahrens informieren und auch darüber, wie es danach weitergeht.