Viele Betriebe in den bayerischen Landkreisen finden keine Auszubildenden, um ihre freien Stellen zu besetzen. Knapp 3.000 Bewerberinnen und Bewerber haben sich von Oktober vergangenen Jahres bis zum September an die Berufsberatung gewandt. Im gleichen Zeitraum gab es jedoch knapp 4.000 Ausbildungsstellen in den vier Landkreisen. Das geht aus den Zahlen der zuständigen Agentur für Arbeit hervor.
Sinkende Schülerzahlen und die Corona-Krise
Die Azubis haben eine gute Auswahl an Möglichkeiten, so die Agentur für Arbeit. Insgesamt ging die Zahl der Ausbildungssuchenden um zehn Prozent zurück. Als Grund werden rückläufige Schülerzahlen und die Folgen der Corona-Krise genannt. Durch die coronabedingten Einschränkungen seien Berufsberatung und die Suche nach einem Ausbildungsplatz erschwert. Außerdem entschieden sich immer mehr junge Menschen, eine weiterführende Schule zu besuchen oder zu studieren. Der Trend, der sich bereits vor der Corona-Krise abgezeichnet hat, setze sich fort.
Azubis können noch bis Jahresende eine Ausbildung starten
Die Berufsberatungsstellen wollen auch nach dem offiziellen Ausbildungsstart am 1. September noch nachvermitteln und Jugendliche und Unternehmen zusammenführen. Sowohl die Handwerksbetriebe in der Region als auch die Unternehmen aus Produktion, Handel und Dienstleistungen würden immer noch Ausbildungsplätze quer durch alle Bereiche anbieten, heißt es in der Pressemitteilung.
In der Internetbörse der Handwerkskammer (HWK) für Schwaben werden aktuell noch 260 Azubi-Stellen angeboten. In IHK-Berufen gebe es ebenfalls noch viele freie Ausbildungsplätze.

Kraftfahrzeugmechatroniker/in und Verkäufer/in sind hoch im Kurs
Es gibt mehr als 300 Ausbildungsbrufe, sagt Wolfgang Haschner, verantwortlich für Berufliche Bildung bei der IHK Schwaben. Ein großer Teil der jungen Leute interessiere sich aber gerade mal für zehn Berufe. Zu den Top-Berufen gehören Kaufmann/-frau im Einzelhandel, Verkäufer/in und der Kfz Mechatroniker. Haschner meint, Jugendlliche und Eltern als wichtigste Berufsberater sollten offener sein für weniger bekannte Ausbildungsberufe.