"Wunderbar" - mit diesem Wort beschreibt Georgine Brosch aus Nersingen (Landkreis Neu-Ulm) ihr Gefühl auf einer Plattform am Ulmer Münsterturm. Sie kann weit über die Stadt blicken und das Gleiche erleben wie ihre Enkel, die ihr schon manches Mal die Zunge herausgestreckt hätten, weil sie unten bleiben musste. Für Sibylle Scheffold aus Ulm gehört das Münster zu ihrem Leben. Hier wurde sie konfirmiert, hier wurde sie getraut. Mit 96 ist sie inzwischen auf den Rollstuhl angewiesen und genießt jede Minute des besonderen Ausblickes.
Der Aufzug, den sonst die Beschäftigten der Münsterbauhütte nutzen, um auf den Turm zu kommen, ist an diesem Sonntagnachmittag für die Menschen im Rollstuhl und ihre Begleitpersonen freigegeben. 32 Rollis konnten angenommen werden. Die Nachfrage sei mehr als doppelt so hoch gewesen, sagt Münsterpfarrerin Petra Frey. Aber ausweiten könne man das Angebot nicht, weil es sehr personalintensiv sei.
"Die Aktion macht richtig großen Spaß, auch uns, die wir es organisieren, weil die Leute große Freude daran haben."
Dabei sind nicht nur Rollstuhlfahrerinnen und -fahrer aus dem Raum Ulm mit von der Partie. Bis aus München, aus dem Stuttgarter Raum und aus dem Allgäu hatten sich Menschen für die besonderer Aktion angemeldet.