Cold Case in ZDF-Sendung

Mord an Heidenheimerin Sabine Rahn bei "Aktenzeichen XY"

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Autor/in
Catharina Straß
Catharina Straß

Vor mehr als 40 Jahren wurde die Heidenheimerin Sabine Rahn auf dem Weg zur Diskothek ermordet. Bis heute sucht die Polizei den Täter - jetzt auch über die Sendung "Aktenzeichen XY".

Der Mord an Sabine Rahn aus Heidenheim-Schnaitheim ist auch nach 42 Jahren noch nicht geklärt. Der Fall war am Mittwochabend Thema in der ZDF-Spezialsendung "Aktenzeichen XY...ungelöst: Cold Cases". Vor zwei Jahren hatten Ermittler der damals neu gegründeten Abteilung Cold Case bei der Ulmer Kriminalpolizei den Fall mit einer Plakataktion neu aufgerollt.

Die Sendung Aktenzeichen XY hat einen großen Zuschauerkreis. Wir hoffen auf einen entscheidenden Hinweis, um endlich den Täter zu fassen.

Ermittler hoffen auf entscheidende Hinweise

Am 14. März 1983 hatten Kinder die Leiche von Sabine Rahn in einem Waldstück bei Nattheim (Kreis Heidenheim) gefunden. Der Mörder hatte die junge Frau vergewaltigt und stranguliert. Der Fall lässt Kriminaloberkommissar Jens Mayer nicht los.

Heidenheim

"Aktenzeichen XY...ungelöst" 20 Hinweise zum Mordfall Sabine Rahn aus Heidenheim

Neue Anhaltspunkte in einem 42 Jahre alten Mordfall: In der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY...ungelöst" sind am Mittwoch etwa 20 Hinweise im Fall Sabine Rahn aus Heidenheim eingegangen.

Zusammen mit einem Kollegen ermittelt Mayer bei der Ulmer Kriminalpolizei in Altfällen wie dem von Sabine Rahn. Der Mord an der 18-Jährigen hat schon andere Ermittlerteams vor ihnen beschäftigt: "Sehr viele Kollegen haben über viele Jahre immer wieder Vollgas gegeben. Aber es war schwierig", so Mayer.

Schwierig, weil es an dem Tatort in Nattheim sehr wenig Spuren gegeben habe. Seitdem sei die Tätersuche herausfordernd. Jetzt, 42 Jahre nach dem Mord, schöpft Mayer neue Hoffnung: "Die Sendung Aktenzeichen XY hat einen großen Zuschauerkreis. Wir hoffen auf einen entscheidenden Hinweis, um endlich den Täter zu fassen und den Angehörigen ein Signal geben zu können, dass wir den Fall ernstnehmen."

Moderator Rudi Cerne: Potenzielle Mitwisser erreichen

Der Moderator der Sendung, Rudi Cerne, sagte dem SWR vor der Sendung, dass man versuche, Menschen zu erreichen, die möglicherweise vom Täter ins Vertrauen gezogen wurden. "Wir wissen aus Erfahrung, dass diese Mitwisser auch enorm darunter leiden, Informationen zu solch einem grausamen Verbrechen zu haben."

Wer etwas wisse, könne sich an jede Polizeidienststelle wenden. Eine strafrechtliche Verfolgung hätten Mitwisser heute nicht mehr zu befürchten, so Cerne.

"Dieser Fall ist in meinen Augen besonders tragisch", erklärt der Moderator der ZDF-Sendung. Die 18-Jährige Sabine Rahn war am Abend des 11. März 1983 auf dem Weg in die Disko, wo sie mit ihrer Schwester verabredet war. Dort kam sie jedoch nie an. Möglicherweise war sie per Anhalter gefahren.

Nur acht Kilometer von ihrem Elternhaus im Heidenheimer Stadtteil Schnaitheim entfernt wurde die junge Frau vergewaltigt und mit ihrem eigenen Halstuch erdrosselt. Heute sind die Ermittler überzeugt: Sabine Rahn kannte ihren Mörder.

Täter hatte wohl blonde Haare, blaue Augen und helle Haut

An ihrer Leiche konnte die Spurensicherung Fasern, vermutlich von einem Teppich, sowie eine geringe Menge DNA sichern. Anhand der DNA-Spur konnten Ermittler den Täterkreis einschränken: Sabine Rahns Mörder hat blonde Haare, blaue Augen und helle Haut. Das ergab 2023 die Untersuchung der Probe mit einem neuartigen Verfahren, das aus DNA-Spuren körperliche Merkmale wie Haar- oder Augenfarbe filtern kann.

Blonde Haare, blaue Augen, das treffe in Deutschland auf viele Menschen zu, räumt Ermittler Mayer ein. Dennoch: "Wenn die Leute das Gefühl haben: Den hatte ich damals schon im Verdacht, die Beschreibung passt, dann lässt sich das sehr schnell abklären", so der Kriminalist. Das sei auch hilfreich, um Personen auszuschließen.

Heidenheim

Neue Hinweise im Mordfall Sabine Rahn Ermittler sicher: Frau aus Heidenheim kannte ihren Mörder

Im Fall der vor 40 Jahren ermordeten Sabine Rahn aus Heidenheim gibt es neue Hinweise zum Täter: Er ist laut Polizei wahrscheinlich blond, blauäugig und hellhäutig.

Cold Case Unit arbeitet weiter an dem Fall

Bis heute leben die Angehörigen von Sabine Rahn mit der Ungewissheit. "Auch Fälle, die augenscheinlich ausgeschöpft sind, darf man nicht aus dem Fokus verlieren", sagt Ermittler Jens Mayer. 2022 hat er die Cold Case Unit in Ulm mit aufgebaut. Die Abteilung der Kriminalpolizei arbeitet an Fällen, deren Akten die Staatsanwaltschaft schon geschlossen hat, in denen die Polizei aber weiter ermittelt.

Auch der Mord an Sabine Rahn verjährt nicht. Ermittler Jens Mayer bleibt zuversichtlich: Mit heutigen Methoden, neuem Wissen und auch ein bisschen Glück will man den Täter finden. Möglicherweise bringe die Sendung "Aktenzeichen XY...ungelöst: Cold Cases" entscheidende Hinweise.

Heidenheim

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Im Fall der vor 40 Jahren ermordeten Sabine Rahn aus Heidenheim gibt es neue Hinweise zum Täter: Er ist laut Polizei wahrscheinlich blond, blauäugig und hellhäutig.

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