Mit einer hausärztlichen Genossenschaft will man im Ostalbkreis die medizinische Versorgung absichern. Beteiligt sind zunächst zwölf Gemeinden und drei Ärztinnen und Ärzte.
Diese Genossenschaft hat zwei Ziele: Erstens werden die Ärztinnen und Ärzte dort angestellt sein. Damit tragen sie kein unternehmerisches Risiko. Außerdem sind sie deutlich weniger mit Verwaltungsarbeiten beschäftigt, so entfällt beispielsweise die Abrechnung mit den Krankenkassen.
Auch Teilzeitarbeit und Teamwork sind für angestellte Ärztinnen und Ärzte eher möglich. Und die "Work-Life-Balance" - das Verhältnis von Arbeit und Freizeit - wird möglicherweise ausgeglichener.

Zweitens sollen bestehende Arztpraxen, bei denen die Inhaber in den nächsten Jahren in Ruhestand gehen, übernommen werden.
Ärztegenossenschaft Virnmed: Kampf gegen Investoren
Zudem will die Genossenschaft der Entwicklung entgegenwirken, dass private Finanzinvestoren Praxen als Renditeobjekt aufkaufen. Das teilte der Ostalbkreis mit.
Aktuell sind im Ostalbkreis 30 Prozent der möglichen Arztsitze nicht besetzt. In den nächsten Jahren werden 50 Prozent der Ärztinnen und Ärzte, die eine eigene Praxis betreiben, in den Ruhestand gehen.
Virnmed hat sich das Ziel gesetzt, die ärztliche Versorgung im nördlichen Ostalbkreis sicherzustellen. Zunächst geht es darum zu verhindern, dass sich die Situation verschlechtert. Sollten zu den bisher drei Ärztinnen und Ärzten der Genossenschaft weitere hinzukommen, wäre das ein zusätzlicher Gewinn.