Alfred geht, Frösche kommen

Hallo Frosch, adieu Karnickel: Ankunft und Abschied im Tiergarten Ulm

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Von Autor/in Frank Polifke

Ankunft und Abschied gehören zum Leben - auch im Tiergarten Ulm. Beides erfordert gute Planung. Tierpfleger Andreas Gerstenberger durchlebt öfters ein Wechselbad der Gefühle.

Ankunft und Abschied gehören zum Alltag. Auch in Zoos und Tierparks. Im Tiergarten Ulm durchlebt Andreas Gerstenberger an diesem Vormittag ein Wechselbad der Gefühle. Der Tierpfleger muss sich von einem Kaninchenrammler verabschieden, der in ein anderes Zuhause umzieht. Gleichzeitig trifft ein Grüppchen Pfeilgiftfrösche ein.

Zwist zwischen Rammlern - einer muss Abschied nehmen

Alfred muss gehen. Zwischen ihm und seinem Rivalen Emil funkt es ständig. Die beiden Kaninchenmännchen können nicht miteinander. Das Problem: Alfred ist kastriert. Emil kann noch - und soll sogar. Deshalb muss Alfred weichen, obwohl es Emil war, der ihn in einer Tour gemobbt und sogar mehrfach gebissen hat.

Alfreds neue Heimat ist die Jugendfarm Ulm. Kinder und Jugendliche von sechs bis 14 Jahren üben sich hier spielerisch im Umgang mit Tieren - und dadurch in Verantwortung für andere Lebewesen.

Ein braun-marmoriertes Kaninchen knabbert umgeben von anderen Tieren an einer Pastinake. Weil Emil einen Artgenossen gemobbt hat, muss der Rivale den Tiergarten Ulm verlassen. Ankunft und Abschied sind dort nichts Ungewöhnliches.
Duldet keine Konkurrenz: Kaninchenmann Emil darf im Tiergarten bleiben. Alfred, sein Rivale, hingegen muss umziehen.

Schon seit mehreren Tagen ist Alfred in einer "Einzelzelle" untergebracht - mit Kontaktverbot zu seinen Artgenossen. Und damit außer Reichweite seines auf Krawall gebürsteten Rivalen. Jetzt muss er ganz ausziehen. Tierpfleger Andreas Gerstenberger stopft etwas Stroh in Alfreds Transportbox. Wenige Minuten vor dem Abschied spürt der Tierpfleger Wehmut aufkommen. "Er kam immer her, man konnte mit ihm knuddeln. Ich finde das schon ein bisschen traurig."

Vom Tiergarten in die Jugendfarm - Karnickel bleibt in Ulm

Dann holt er Alfred aus seiner Einzelhaft. Das stattliche sechseinhalb Kilogramm schwere, schwarz-weiß gescheckte Karnickel knabbert ein bisschen an der Jacke des Pflegers und hoppelt dann widerstandslos in sein Reisekistchen.

Eine Tierpflegerin und ein Tierpfleger vor einem Terrarium mit Pflanzen. Im Tiergarten Ulm gibt es immer mal wieder Wechsel - Ankunft und Abschied.
Für Tierpfleger Andreas Gerstenberger und Kollegin Kati Walch gehört die Ankunft von Tieren im Tiergarten Ulm genauso zum Job, wie die Abschiede.

Ich finde das schon ein bisschen traurig.

Mit einem Lieferwagen des Tiergartens geht es zu Alfreds neuem Zuhause, keine Viertelstunde vom alten entfernt. Und siehe da: Alfred erkundet und erschnuppert das attraktive Freigehege umgehend und intensiv. Aktion geglückt, so scheint es zumindest.

Ein weißes Kaninchen mit schwarzen Ohren und Flecken in einem Freigehege. Daneben eine Kaninchenhütte. Aus dem Tiergarten Ulm musste Kaninchen Alfred ausziehen. Ankunft und Abschied sind dort nicht ungewöhnlich.
Kaninchen Alfred beschnuppert sein neues Zuhause auf der Jugendfarm am Ulmer Kuhberg.

Appartement für fünf neue exotische Mieter

Währenddessen hat sich in der Terraristik-Abteilung des Tiergartens so etwas wie Weihnachtsstimmung breit gemacht: Eine geheimnisvolle Kiste ist eingetroffen. Andreas Gerstenberger und seine Kollegin Kati Walch öffnen den Deckel - etwas hippelig und mit einem Glitzern in den Augen. "Ich bin Kind geblieben", gibt der Tierpfleger zu.

Für den quicklebendigen Inhalt des Pakets haben die beiden ein Fünf-Personen-Appartement vorbereitet. Mit subtropischem Flair, dank üppigem Pflanzenbewuchs und Regendusche. Die fünf Bewohner kommen zwar aus dem sächsischen Chemnitz, stammen aber aus Peru: Baumsteigerfrösche, besser bekannt als Pfeilgiftfrösche. Absolut ungiftig übrigens, das ist so bei Nachzuchten, erklärt Gerstenberger. Der Tiergarten Ulm ist ab jetzt deutschlandweit einer von elf, der diese Amphibienart hält.

Braune Pfeilgiftfrösche mit weißen Punkten im neuen Terrarium. Im Tiergarten Ulm gibt es immer mal wieder Abschied oder Ankunft von Tieren.
Neuankömmlinge erkunden ihr neues Terrain: Die aus Chemnitz stammenden Baumsteigerfrösche sind jetzt im Tiergarten Ulm daheim.

Auch die fünf Frösche machen sich sofort ans Erkunden ihrer neuen Behausung, klettern mit ihren Saugnapfzehen auf den Pflanzen und an den Glasscheiben des Terrariums herum. Dank der weißen Punkte auf ihrer dunkelbraunen Haut kann man die Tiere trotz des dichten, grünen Pflanzenbewuchses bestens erkennen.

"Wir werden heute noch mehrmals bei ihnen vorbeischauen, wie sie sich einleben", meint der sichtlich erfreute Tierpfleger. Am Abend gibt's dann das erste Futter. Die peruanischen Baumsteigerfrösche sind im Tiergarten Ulm angekommen.

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