Am 8. Dezember wird nach einjähriger Pause erneut ein bundesweiter Alarm geprobt. Am bundesweiten Warntag vor zwei Jahren hatte vieles nicht geklappt, so kamen Warnmeldungen per Handy beispielsweise mit deutlicher Verspätung an. Der Warntag vergangenes Jahr wurde abgesagt, nun soll er stattfinden: inklusive Warnmeldung aufs Handy und Sirenenprobe. Nicht alle Gemeinden machen mit, aber beispielsweise Aalen ist dabei - mit topmoderner Technik.
In Aalen werden Sirenen der neuesten Generation eingesetzt. Ihr Name: Mobela. Die neue Sirene ist eine weiße, fußballgroße Halbkugel. Auf ihrem dreibeinigen Ständer erinnert sie ein wenig an ein Mini-UFO, das auf dem Dach eines Feuerwehrwagens gelandet ist. Die Halbkugel enthält einen 360-Grad-Rundlautsprecher.
Zu Mobela gehören außerdem ein Steuergerät und ein kleiner Kasten mit Anzeigen und Drehschaltern. Mit den Schaltern kann man die Art der Töne wählen: Heultönen, mal langgezogen, mal mit Intervall. Die moderne Sirene überträgt auch live ins Mikrofon gesprochene Texte und aufgezeichnete Warnbotschaften.
Erstmals spezielle Handy-Warnungen Bundesweiter Warntag: Viele Sirenen in BW bleiben wieder stumm
Wie gut die Warnsysteme in BW im Katastrophenfall funktionieren, ist heute getestet worden. Beim letzten Versuch vor zwei Jahren ging einiges schief.
Rauchwolke oder Chemieunfall: Für alles der passende Text
Marcel Klopfer ist der technische Betreuer der drei Mobelas bei der Freiwilligen Feuerwehr Aalen. Insgesamt 16 Warnbotschaften kann er aufrufen: Von Rauchwolke über Chemieunfall bis zur Evakuierung wegen einer Weltkriegsbombe - und natürlich auch die entsprechende Entwarnung.
Frauenstimme soll beruhigend wirken
Sämtliche Warnbotschaften wurden übrigens von einer Frau eingesprochen, darauf hatten die Verantwortlichen bei der Aalener Feuerwehr Wert gelegt. Eine Frauenstimme würde von den meisten Menschen als beruhigender empfunden als eine Männerstimme, begründet Kommandant Kai Niedziella die Entscheidung.
Nina-Warnapp sorgt für zusätzliche Sicherheit
Gegenüber den alten Sirenen, die früher wie schwarze Pilze auf den Dächern von Schulen und Rathäusern standen, bietet Mobela den Vorteil einer deutlich präziseren Warnung. Für die können die Bürgerinnen und Bürger aber zusätzlich selbst sorgen. Der dringende Rat des Aalener Feuerwehr-Kommandanten: Jede und jeder sollte sich die Nina-Warnapp aufs Handy herunterladen. Sie warnt nicht nur im Ernstfall, sie informiert zusätzlich über das richtige Verhalten in der jeweiligen Situation. Eine Handy-Warnung kommt künftig aber auch über das so genannte "Cell Broadcast": Eine von der Rettungsleitstelle formulierte Warnmeldung wird von den Mobilfunkbetreibern verschickt. Manche Handys müssten dafür aber zunächst freigeschaltet werden, weiß Kai Niedziella.
Bundesweiter Warntag als "Feuerprobe"
Der bundesweite Warntag am 8. Dezember wird zeigen, ob Cell Broadcast zuverlässig funktioniert. In Aalen werden dann ab 11 Uhr vormittags auch die drei mit Mobela ausgerüsteten Feuerwehrautos durch die Siedlungen fahren - heulend und sprechend.