Mobela-Rundlautsprecher auf Feuerwehrauto. Die kleine weiße Kugel auf dem Dach soll am bundesweiten Warntag heulen und Durchsagen ermöglichen. (Foto: SWR, Frank Polifke)

Sirene Mobela spricht und heult

Aalen erprobt zum bundesweiten Warntag neue Sirenen

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Frank Polifke
Frank Polifke (Foto: SWR, SWR - Alexander Kluge)

Zum bundesweiten Warntag am 8. Dezember sollen bundesweit die Sirenen heulen. Auch in Aalen. Dort gibt es jetzt neue Sirenen. Und sie heulen nicht nur - sie sprechen sogar.

Am 8. Dezember wird nach einjähriger Pause erneut ein bundesweiter Alarm geprobt. Am bundesweiten Warntag vor zwei Jahren hatte vieles nicht geklappt, so kamen Warnmeldungen per Handy beispielsweise mit deutlicher Verspätung an. Der Warntag vergangenes Jahr wurde abgesagt, nun soll er stattfinden: inklusive Warnmeldung aufs Handy und Sirenenprobe. Nicht alle Gemeinden machen mit, aber beispielsweise Aalen ist dabei - mit topmoderner Technik.

In Aalen werden Sirenen der neuesten Generation eingesetzt. Ihr Name: Mobela. Die neue Sirene ist eine weiße, fußballgroße Halbkugel. Auf ihrem dreibeinigen Ständer erinnert sie ein wenig an ein Mini-UFO, das auf dem Dach eines Feuerwehrwagens gelandet ist. Die Halbkugel enthält einen 360-Grad-Rundlautsprecher.

Zu Mobela gehören außerdem ein Steuergerät und ein kleiner Kasten mit Anzeigen und Drehschaltern. Mit den Schaltern kann man die Art der Töne wählen: Heultönen, mal langgezogen, mal mit Intervall. Die moderne Sirene überträgt auch live ins Mikrofon gesprochene Texte und aufgezeichnete Warnbotschaften.

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Marcel Klopfer ist der technische Betreuer der drei Mobelas bei der Freiwilligen Feuerwehr Aalen. Insgesamt 16 Warnbotschaften kann er aufrufen: Von Rauchwolke über Chemieunfall bis zur Evakuierung wegen einer Weltkriegsbombe - und natürlich auch die entsprechende Entwarnung.

Frauenstimme soll beruhigend wirken

Sämtliche Warnbotschaften wurden übrigens von einer Frau eingesprochen, darauf hatten die Verantwortlichen bei der Aalener Feuerwehr Wert gelegt. Eine Frauenstimme würde von den meisten Menschen als beruhigender empfunden als eine Männerstimme, begründet Kommandant Kai Niedziella die Entscheidung.

Marcel Klopfer techn. Betreuer der drei Mobelas bei der Feuerwehr Aalen (Foto: SWR, Frank Polifke)
Marcel Klopfer, der technische Betreuer der drei Mobelas bei der Feuerwehr Aalen

Nina-Warnapp sorgt für zusätzliche Sicherheit

Gegenüber den alten Sirenen, die früher wie schwarze Pilze auf den Dächern von Schulen und Rathäusern standen, bietet Mobela den Vorteil einer deutlich präziseren Warnung. Für die können die Bürgerinnen und Bürger aber zusätzlich selbst sorgen. Der dringende Rat des Aalener Feuerwehr-Kommandanten: Jede und jeder sollte sich die Nina-Warnapp aufs Handy herunterladen. Sie warnt nicht nur im Ernstfall, sie informiert zusätzlich über das richtige Verhalten in der jeweiligen Situation. Eine Handy-Warnung kommt künftig aber auch über das so genannte "Cell Broadcast": Eine von der Rettungsleitstelle formulierte Warnmeldung wird von den Mobilfunkbetreibern verschickt. Manche Handys müssten dafür aber zunächst freigeschaltet werden, weiß Kai Niedziella.

Bundesweiter Warntag als "Feuerprobe"

Der bundesweite Warntag am 8. Dezember wird zeigen, ob Cell Broadcast zuverlässig funktioniert. In Aalen werden dann ab 11 Uhr vormittags auch die drei mit Mobela ausgerüsteten Feuerwehrautos durch die Siedlungen fahren - heulend und sprechend.

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