Bodypainting zur Eröffnung der Remstal Gartenschau

Hüllenloser Einhorn-Auftritt von Gmünder Stadträtin Cynthia Schneider

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Der fast nackte Auftritt der Gmünder Linken-Stadträtin Cynthia Schneider bei der Eröffnung der Remstal Gartenschau wird zum Politikum. Ihre Partei erhebt Vorwürfe gegen Oberbürgermeister Richard Arnold (CDU).

Zwei Männer in Anzügen hinter einer bemalten halbnackten Frau (Foto: SWR)
Oberbürgermeister Richard Arnold und das nackte "Einhorn"

Der Auftritt der als Einhorn "verkleideten" Frau sei mit Partei und Fraktion der Linken nicht abgesprochen gewesen, so die Kritik. Das geht aus einem Artikel der "Südwest Presse" hervor. Außerdem habe Richard Arnold der 37-Jährigen zugesagt, dass der Auftritt inkognito erfolge. Vor Ort habe Arnold dann ohne Not und bei erster Gelegenheit Name und Funktion der Stadträtin genannt.

Entschuldigung gefordert

Außerdem stören sich die Linken an dem Satz des Gmünder Oberbürgermeisters: "So sehen bei uns im Ostalbkreis Stadträtinnen aus." Der Auftritt der mit Bodypainting bemalten Parteikollegin sei unglücklich gewesen, heißt es von den Linken. Sie fordern Arnold auf, sich öffentlich zu entschuldigen.

Arnold steht hinter der Bodypainting-Aktion

Arnold indessen lehnte dies ab: Er bedaure zwar, dass die Stadträtin so unter Druck geraten sei. Hinter der Aktion selbst stehe er aber voll und ganz. Dies sei ein faszinierender Auftritt gewesen und eine gute Sache, dies so zu platzieren, ließ Arnold über seinen Pressesprecher wissen.

Schorndorf: Winfried Kretschmann, Ministerpräsident von Baden-Württemberg, steht neben einer bemalten Frau in Einhornmaske (Foto: dpa Bildfunk, picture alliance/Fabian Sommer/dpa)
Winfried Kretschmann, Ministerpräsident von Baden-Württemberg, und das "Einhorn" bei der Eröffnung der Remstal-Gartenschau

Regierungschef bleibt gelassen

Auch der baden-württembergische Regierungschef Winfried Kretschmann (Grüne) hat auf den Rummel ums Einhorn reagiert. Er riet zur Gelassenheit: "Wir sollten nicht bei jedem Ereignis fundamentalistische Debatten führen. Das halte ich für völlig überspannt", sagte er am Mittwoch. Den Auftritt könne jeder bewerten wie er wolle. "Der eine findet das humorvoll, der andere interessant, der nächste poppig, der übernächste blöd. Wir sind in einer freien Gesellschaft."

Der Auftritt der fast nackten Frau als Einhorn bei der Eröffnung der Remstal-Gartenschau hat einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. "Blamage, geschmacklos, an Niveaulosigkeit und Peinlichkeit nicht zu überbieten" - so lauten Kommentare auf der Facebook-Seite der "Gmünder Tagespost" zum Auftritt der Stadträtin am Freitag.

Auch positive Kommentare

Es gibt aber nicht nur Kritiker - andere nennen es Kunst und eine hervorragende Arbeit.

Ein Mögglinger Bodypainting-Künstler hatte die Gmünder Stadträtin der Linken bemalt und mit einer Maske auf dem Kopf in ein Einhorn verwandelt. Fast nackt trat die Gewerkschaftssekretärin auf - an der Seite von Oberbürgermeister Arnold und Ministerpräsident Kretschmann. Die Stadt verteidigte gegenüber der "Gmünder Tagespost" ihre Aktion. Bodypainting sei immer aufsehenerregend, habe aber nichts mit Pornographie zu tun.

Das Einhorn ruft ein breites Echo in den Medien hervor. SWR-Reporterin Monika Götz fasst die Reaktionen in einer Presseschau zusammen.

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SWR